Die Analogie: Das Herz des Denkens • Douglas Hofstadter, Emmanuel Sander

Seit der Lektüre von Gödel, Escher, Bach ist für mich Hofstadter in die Hall of Fame der Autoren aufgestiegen. Für dieses Werk hat der Kognitionswissenschaftler und promovierter Physiker den Pulitzer-Preis bekommen und bringt darin den Unvollständigkeitssatz von Gödel, die Bilder von M. C. Escher und die Musik von Johann Sebastian Bach in einen sehr faszinierenden Zusammenhang. Das Buch ist ein Meisterwerk das seinesgleichen sucht und so war ich natürlich sehr neugierig, als ich auf Die Analogie gestoßen bin, seinem neuestem Werk, das er zusammen mit dem Psychologen Emmanuel Sander geschrieben und Mitte letzten Jahres veröffentlicht hat. Emmanuel Sander, der zweite Autor, ebenfalls ein renommierter Wissenschaftler aus dem Bereich der Psychologie und Kognitionswissenschaften war mir vorher nicht bekannt. Wenn ich im weiteren Verlauf von Hofstadter schreibe, dann mein ich natürlich Hofstadter und Sander, denn ich will natürlich nicht Sanders Beitrag schmälern. Das geschieht nur aus Einfachheit.

Das spannende an dem Buch ist, dass es sowohl in englischer, als auch in französischer Sprache verfasst wurde. Hofstadter ist Amerikaner, Sander ein Franzose und nachdem das Themenfeld der Analogien sehr eng mit Sprache verwandt ist, ergaben sich aus diesem zweigleisigen Entstehungsprozesses des Buches weitere Erkenntnisse. Das ist auch in Die Analogie eingeflossen, wo es darum geht, das Sprachen unterschiedliche Analogien abbilden und es in jeder Sprache Lücken gibt, die wiederum in anderen Sprachen ausgefüllt werden.

Auch in Die Analogie geht es wie in Hofstadters berühmten Buch wieder um die menschliche Intelligenz, das Denken und das Selbst. Auf knapp 800 Seiten geht er hier auf eine ganz elementare Struktur des Denkens ein: den Analogien. Was sind Analogien, die Grundlage für jeden menschlichen Gedanken sein sollen?

Die Antwort darauf findet man in diesem Buch in sehr ausführlicher Forum und es ist wohl am einfachsten sich Kapitel für Kapitel anzusehen, um ein Verständnis für dieses Buch und den Begriff zu bekommen. Was sich dahinter verbirgt hätte ich mir vor der Literatur nicht so richtig vorstellen können. Das hat mich daran erinnert, wie ich das erste Mal etwas von Integraltransformationen gehört habe. Man muss schon in das Thema einsteigen um sich davon überhaupt ein abstraktes Bild machen zu können. Daher zeige ich im Weiteren worum es in den einzelnen Kapitel geht und wie darin die Analogien von verschiedenen Blickwinkel aus betrachtet werden.

Im ersten Kapitel umreißt Hofstadter ausführlich, was sich hinter dem Begriff verbirgt und vermittelt so anhand zahlreicher Vergleiche wie seine und Sanders Vorstellung davon zu verstehen ist. Eine Analogie ist ein abstraktes Model für einen Zusammenhang, der in jedem menschlichen Gehirn durch Erfahrungen sukzessive aufgebaut und laufend erweitert wird. So ist für ein Kind der Begriff Mutter sehr begrenzt und zwar auf die eigene Mami. Im Laufe des Erwachsenwerdens wird dieser Begriff immer abstrakter und umfassender. Analogien sind identisch mit Kategorien, allerdings teilen diese die Welt nicht in disjunkte Elemente auf. Stattdessen helfen Analogien in einer sich permanent ändernden Umwelt, in der unser Organismus laufend mit unbekannten Situationen konfrontiert wird, sich zu orientieren. In dem Begriff „Buch“ steckt beispielsweise eine ganze Menge Information. Das es Seiten hat, man es liest, ein Buch nicht super teuer ist, das es spannende Bücher und langweilige Schulbücher gibt…. Hören wir also das Wort „Buch“, dann wird automatisch eine Kette von Gedanken in uns ausgelöst, die zu einer scheinbar greifbaren Vorstellung von diesem Gegenstand führen. Begriffe definieren also Kategorien und das nicht nur Substantive, sondern auch unscheinbare Wörter wie „und“ oder „aber“. An dieser Stelle zeigt sich, dass die beiden Autoren einfach sehr gut ihre Thesen vermitteln können. Stück für Stück baut sich in einem eine Analogie von der Analogie auf. Man begreift, was diese Analogie als Grundlage des Denkens bedeutet, über das Model einer einfachen Kategorie oder Vorstellung hinaus geht und der menschliche Geist abstrakte Bilder, Kategorien, Begriffe, Syntax und Semantik in einem integrierten Prozess verarbeitet, die Regeln dahinter aber auch laufend modifiziert und erweitert. Hofstadter hat dabei so wunderbare, bildhafte Vergleiche, die bei mir einfach sofort funktionieren, weil er so typisch und bildhaft wie ein Informatiker denkt. Sein Vergleich mit Sprachen, die Wolken mit einem Kern sind und sich mit anderen Sprachen nur teilweise überdecken, das ist wirklich meisterhaft erklärt.

Das zweite Kapitel beschäftigt sich mit Analogien, die aus mehreren Wortbestandteilen bestehen. Das sind Wörter aus mehreren Einzelworten (z.B. Wohnzimmer), aber auch Abkürzungen, Redewendungen, bis hin zu Fabeln. Hier wird das Buch an einigen Stellen schon sehr ausführlich, das war für mich schon an einigen Stellen zu viel. Aber auch hier sind die Erklärungen wieder sehr plastisch und angenehm zu lesen. Spannend fand ich die Definition von Intelligenz, die aus dem aufgebauten Bild der Analogie entsteht und das Denken von einer abstrakten, aber dennoch greifbaren Richtung aus in neuem Licht erscheinen lässt:

Die pausenlose Aktivität, frisch geprägte mentale Strukturen (neue Wahrnehmungen) und ältere mentale Strukturen (alte Begriffe) miteinander abzugleichen – die Aktivität, die in neuen Situationen die hoch relevanten Begriffe präzise identifiziert -, bildet das analogische Gewebe des Denkens, und das unaufhörliche Analogien-Gestöber, das wir einbringen, ist ein Spiegel unserer Intelligenz. (S. 178)

Dabei spielt nicht die Menge oder die Begriffe der Analogien, die ein menschlicher Geist bilden kann eine Rolle, sondern die Fertigkeit außergewöhnliche Verbindungen also Analogien herzustellen und diese neu zu kombinieren.

Im dritten Kapitel wird es aus meiner Sicht noch spannender, denn hier geht es um Analogien, die an keine Begriffe gebunden sind, sondern unsichtbar sind, aber dennoch sehr greifbar in unserem Verstand existieren. So bilden wir permanent neue Analogien aus verschiedenen Situationen in unserem Leben und auch wenn diese kein lexikalisch eindeutiges Etikett bekommen, sind sie aus der gleichen Substanz wie Analogien, die mit einfachen oder zusammengesetzten Wörter beschrieben werden können. Hier wird die elementare Wichtigkeit der Analogien noch einmal in zahlreichen Beispielen verdeutlicht. Analogien sind die Grundlage für unser Denken, für Empathie, für die Fertigkeit neue Situationen einzuordnen, zu bewerten und angemessen zu reagieren. Und zwar auch in völlig trivialen Dingen. Und das stimmt, denn alleine in den ganz einfachen Begriffen steckt schon so viel implizites Wissen, hervorgerufen durch Analogien, wobei diese automatisch im Verstand ablaufen. Die Bildung dieser Analogien läuft automatisch ab, werden laufend erweitert und werden aus konkreten Situationen, die abstrahiert werden gebildet und verfeinert. Dabei sind es abstrakte Begriffe, die zusammen mit Emotionen als Erinnerung behalten und für eine spätere Bildung von Analogien herangezogen werden. Gedankengänge, die ich faszinierend finde. Das Konzept, das hier entsteht ist aufgrund seiner Einfachheit, aber auch durch seine universelle Art schon sehr spannend. Das Buch vermittelt sie auf eine herausragenden Weise und weckt in mir unweigerlich die Frage, wie sich diese Denkprozesse neurobiologisch bestätigen lassen.  Auf jeden Fall korreliert diese Gedankenwelt mit der Art und Weise, wie die Neuronen im Gehirn organisiert sind und in ihrer Form eine permanent aufsteigende Abstraktion unterstützen. Zumindest liest sich dieses Resümee aus einigen bekannten Vertretern der Sekundärliteratur über Gehirne und Bewusstsein heraus und passt auch zu diesem Bild.

Der Zusammenhang von Analogien und der Abstraktion ist sehr naheliegend und so wundert es mich nicht, dass das vierte Kapitel genau diesem Umstand gewidmet ist. Es geht darum, wie bei der Bildung von Analogien verschiedene Abstraktionsebenen geschaffen werden und wie im Denken zwischen diesen Ebenen fließend gewechselt wird. Zum Teil sind diese Kategorien sogar mit gleichen Begriffen belegt, bezeichnen aber verschiedene Dinge auf den unterschiedlichen Abstraktionsebenen. Diese Ebenen bilden sich langsam heraus und werden mit steigender Erfahrung gebildet und so besitzen Experten in ihren Bereichen wesentlich mehr Abstraktionsebenen als Laien. Eine interessante Definition von Experte, die für mich etwas ist, was ich aus diesem Buch mitnehme. Die Fähigkeit mehrere Analogien d. h. Kategorien für ein bestimmten Themenkomplex zu besitzen und zwischen diesen leichter einen Zusammenhang herstellen zu können ist etwas, das man auch bei sich selbst beobachten kann, wenn man sich in einer Sache gut auskennt. Spannend ist, dass für alles, auch für Personen Analogien höherer Abstraktion gebildet werden. Auch dieses Kapitel kommt mit einer Vielzahl an Beispielen, für mich ein bisschen zu viele, hier hätten weniger auch ausgereicht um die Inhalte zu vermitteln.

Vom fünften Kapitel hätte ich mir etwas mehr erwartet, wenn man von dem Titel „Wie Analogien uns manipulieren“ ausgeht. Darin ergeben sich keine für die Praxis relevanten Erkenntnisse, sondern es geht darum, wie beispielsweise bei Versprecher die verschiedenen Analogien konkurieren und so zutage treten. Oder die Bedeutung von sinnleeren und flüchtigen Analogien. Am interessantesten fand ich die Betrachtung wie Analogien unsere Meinungen beeinflussen und wie sie sich manchmal überhaupt nicht unterdrücken lassen, selbst wenn man um sie weiß. Das Kapitel festigt aber noch einmal die These, das Analogien unser Denken bestimmen und die Basis dafür sind.

Ganz ähnlich ist das folgende, sechste Kapitel darüber, wie wir mit Analogien umgehen gelagert. Es wird beschrieben, wie wir mit Hilfe von vergleichbaren Beispielen unseren Standpunkt klar machen oder Sachverhalte erklären, aber auch wie wir bewusst Analogien und Kategorien für neue Probleme erzeugen. Interessant fand ich die Mischszenarien, wo wir in unserem Denken Analogien erzeugen die aber nicht klar getrennt sind, sondern eng verwoben sind. Zuletzt zeigt der Autor an einigen Beispielen für Übersetzungen, dass der Vorgang zu übersetzen einer ganz extremen Nutzung von Analogien unterliegt. Gleichzeitig eine Hommage an alle professionellen Übersetzer.

Ein Highlight war definitiv das siebte Kapitel. Darin geht es um naive Analogien, d.h. um Analogien, die uns spontan einfallen, oft aber zu stark vereinfacht sind und damit nicht korrekt auf eine Situation passen. Interessant ist, dass diese naiven Analogien auch dann noch weiter existieren und angewandt werden, wenn wir ein detaillierteres und feiner umrissenes Verständnis für einen Zusammenhang haben. Als Beispiel zeigt Hofstadter wie wir Textaufgaben aus der Mathematik unterschiedlich auffassen und es uns je nach Aufgabenstellung leichter oder schwerer fällt sie zu lösen, je nachdem wie stark die Aufgabe mit einem naiven Verständnis korreliert. Oder daran, dass unser Verständnis von der Division auf einer naiven Analogie des Teilens beruht, auch wenn uns der Mathematikunterricht hier anderes gelehrt hat. Schön daran ist die Tatsache, dass man diese Zusammenhänge an sich selbst sehr gut beobachten kann. Und das eben auch Experten in einem Gebiet trotz tiefer Kenntnisse mit naiven Analogien arbeiten.

Unbewusste analogische Prozesse dominieren also die Art und Weise, wie wir mit unserer Umgebung interagieren, sie bilden die Grundlage dafür, wie wir die Welt verstehen und die Situationen, in denen wir uns befinden. (S. 519)

Das achte Kapitel behandelt Analogien, die zu großen Entdeckungen geführt haben. Einmal anhand eines Beispiels aus der Mathematik, welches über die Lösung kubischer Gleichungen hin zur Gruppentheorie geführt hat. Und zwar unter starken Einsatz von Analogien, die über verschiedene Teilgebiete der Mathematik gesponnen wurden. Aber auch ein ausführliches Beispiel über Einsteins Entdeckungen und wie auch hier Analogien eine Schlüsselrolle darstellen. Das war mir an einigen Stelle zu speziell und ist definitiv zu ausführlich, aber die These, dass die Analogie ein zentrales Element im wissenschaftlichen Denken darstellt, wird damit sehr gut vermittelt. Das Kapitel hätte ich aber locker auf ein Drittel der Länge gekürzt.

Im letzten Kapitel wird anhand eines fiktiven Dialogs deutlich gemacht, dass Analogien und Kategorien das selbe sind (d.h. Kategorien sind eine Analogie und vice versa). Scheinbar eine Fragestellung, die unter Kognitionswissenschaftler für Diskussionen sorgt. Dieser Dialog stellt dann auch so etwas wie ein Rückblick auf das Buch dar und hat es ganz gut abgerundet. Es hat mich stark an die Dialoge aus Gödel, Escher, Bach erinnert, die immer an einer Fuge von Bach ausgerichtet waren. So raffiniert ist dieser Dialog allerdings nicht. Oder ich hab die Genialität darin nicht erkannt.

Was kann man also zusammenfassend zu diesem Buch sagen? Die Analogie ist selbst eine Analogie für das Denken und somit eine neue Perspektive um auf kognitive Prozesse zu blicken. So wie das immer bei einer neuen Sichtweise ist, so sieht man plötzlich einiges deutlicher und viele Zusammenhänge unseres Denkens werden wesentlich klarer. Beispielsweise was Sprache für unser Denken bedeutet, dass mit scheinbar neutralen Worten Analogien in uns evoziert werden, die uns schließlich auch manipulieren, die in uns eine Kette mit Emotionen behafteten Gedanken auslöst, die wir aber auch bewusst wieder einsetzen um Analogien zu erschaffen und zu verwenden.

Selbst wenn Sie also meinen, Sie seien derjenige, der die Strippen zieht, sind sie doch lediglich eine Marionette, die sich ihrer Strippen nicht bewusst ist. Sie meinen, bewusst eine Analogie zu erzeugen, um einen bestimmten Standpunkt zu vermitteln, aber in Wahrheit ist es umgekehrt: Ihr Standpunkt basiert auf einer Myriade verborgener Analogien, die Ihnen eine bestimmte Sichtweise auf die Dinge vorgeben. (S. 512)

Während der ganzen Lektüre habe ich mich immer gefragt, was sich denn eigentlich hinter diesem abstrakten Model verbirgt. Ein neuronales Netz, welches auf Abstraktion ausgelegt ist und mit einer extremen Mannigfaltigkeit aufwarten kann? Irgendwie fehlt mir doch die Betrachtung, worin diese Analogien in neuronalen Strukturen zu finden sind und natürlich ist diese Antwort alles andere als einfach oder überhaupt greifbar.

Fazit: Dieses Buch stellt eine faszinierende und neue Art auf unser Denken zu blicken vor und zeigt ein einfaches, aber sehr weitreichendes Konzept und reflektiert sich selbst mit zahlreichen Analogien. Mit vielen hervorragenden Beispielen bauen Hofstadter und Sander das Konzept der Analogien auf und beleuchten diese Sichtweise unsere kognitiven Denkprozesse von verschiedenen Standpunkten aus. Ein großartiges Buch, das sehr lesenswert ist und meinen Blick auf das Denken auf eine unerwartete Weise erweitert hat. Ein Buch zum nochmal lesen, denn alle Gedanken und Konzepte kann man nicht auf einmal erfassen und zu vielen Aspekten kann man für sich schon viel nachdenken.

Buchinformation: Die Analogie: Das Herz des Denkens • Douglas Hofstadter, Emmanuel Sander • Klett-Cotta • 784 Seiten • ISBN 9783608946192

3 Kommentare

  1. Wie schon auf einer Literaturkritik-Seite angesprochen ein Werk, das man auch auf einer Seite oder sogar in einem Satz zusammenfassen könnte: Unser Hirn gleicht ständig neuen input mit dem „Bestand“ ab und das nicht nur in „Kategorien“, also „geordnet“, sondern auch mittels Analogien, die kulturell oder individuell, alt oder neu sein können. Wieso man das über 700 Seiten ausführen muß hat sich mir nicht erschlossen.
    Teilweise dachte ich mir beim Lesen, was die Beiden wohl geraucht haben….
    Für die blanke Behauptung, daß Analogien der Treibstoff des Denken seien finden sich, soweit ich mich erinnere, keine zitierten Experimente, die diese Hypothese stützen oder überprüfen – auch das hätte ich mir von Wissenschaftlern gewünscht…
    Ich muß aber zugeben, daß ich nicht mehr alle Kapitel gelesen habe, da mir die ersten bereits derart redundant erschienen, daß mein Interesse weitgehend erloschen war

    1. Lieber Rudi,

      meine Lektüre des Buches liegt ja nun schon einige Jahre zurück. Das Grundkonzept ist mir schon noch in Erinnerung. Was ich faszinierend fand, ist die Einordnung bzw. Begrenzung auf die Kognitionswissenschaft. Also zu sagen, dass man sich nur Gedanken über die Denkprozesse macht, aber auf einer gewissen Abstraktionsstufe bleibt und sich um eine Abbildung dieser Vorgänge z.B. auf neurobiologischer Ebene so gar nicht kümmert. Ich glaub das geht auch nur, wenn man eine gewisse Zeit im akademischen Wissenschaftsbetrieb verbracht hat. Allerdings stand auch wiederum nichts im Widerspruch zu dem, was man so aus der Neurobiologie hört und insgesamt ergibt sich da schon ein stimmiges Bild. Auf der Abstraktionsebene der Kognitionswissenschaften sind Analogien wahrscheinlich tatsächlich der Treibstoff des Denkens. Es ist aber halt nur die halbe Wahrheit, das ist ungefähr so, wie wenn man sagen würde, dass Programmiersprachen der Treibstoff für Computer sind. Da kehrt man dann einen ganzen Haufen unter den Teppich, falsch ist es aber wohl auch nicht. Oder wie ein Professor bei uns immer gesagt hat: Man kann so viel emulieren wie man möchte, aber irgendwann braucht man halt doch eine Hardware.

      Ja, inhaltlich ist das Buch schon aufgeblasen, das hätte man durchaus eindampfen können. Auch das erinnert ein bisschen an den Lehrbetrieb an Unis. Aber ich fand es okay. Das kommt immer darauf an, in was für einen Modus man ist und wie viel Zeit man hier widmen möchte. Hat man einen hohen Stapel ungelesener Bücher, deren Lektüre man kaum erwarten kann, dann ist das Buch hier wahrscheinlich schon stellenweise quälend lange. Das ist ähnlich wie mit Reiseberichten, am Stück empfinde ich sie immer langwierig und langweilig, in Häppchen sind sie perfekt.

      Liebe Grüße und vielen Dank für das interessante Feedback.
      Tobi

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