Pimp my book: Bücher aufbereiten für den kleinen Geldbeutel

Zum perfekten Leseerlebnis gehört für mich auch immer eine schöne Ausgabe, die gut in der Hand liegt und ansprechend gestaltet ist. Eigentlich gebe ich schicken Hardcoverausgaben immer den Vorzug und mache einen recht großen Bogen um schlatzrige, alte oder schmucklose Bücher. Leider lässt es sich aber oft nicht vermeiden, dass auch weniger schöne Bücher auf den Stapel ungelesener Bücher landen, denn ausschlaggebend für eine Lektüre ist immernoch der Inhalt. Meine zwölfbändige Gesamtausgabe von Honoré de Balzac, herausgegeben von Ernst Sander, ist ein grenzwertiger Fall. Wie ich die Bücher mit geringem Budget wieder auf Vordermann gebracht habe, erfahrt ihr in diesem Beitrag.

Wer Balzac nicht kennt, dem empfehle ich diesen Beitrag von mir, in dem ich den großen Meister der Literatur vorstelle. Nachdem ich einen ganzen Stapel von Balzacs Bücher gelesen, nein verschlungen habe, war mir dann schnell klar, dass es sich nicht lohnt, alle seine Bücher einzeln zu kaufen. Balzacs Menschliche Komödie besteht aus über 90 Romanen, welche er selbst immer wieder neu sortiert und in eine Reihenfolge gebracht hat. Also habe ich mich auf die Suche nach einer Gesamtausgabe begeben, die es leider nur noch antiquarisch zu kaufen gibt (ein deutliches Zeichen, über den intellektuelle Zustand dieses Landes). Am Ende habe ich mich für die Ausgabe aus dem Goldmann Verlag entschieden, die Ernst Sander zusammengetragen und die sich einfach als perfekt erwiesen hat. Mit zahlreichen Anmerkungen, Informationen zur Einordnung der einzelnen Werke, einer Zusammenfassung der wichtigsten Charakteren und auch hinsichtlich der Übersetzung bekommt man hier feinste Qualität geboten. Begeistert habe ich einige Bücher davon verschlungen und mir war klar, dass sie für immer einen Ehrenplatz in meinem Regal bekommen werden.

Was den Druck und der Klebebindung der über 40 Jahre alten Bücher betrifft, befinden sie sich in einem hervorragenden Zustand. Die Schutzumschläge, die Kunstledereinbände, die mir an den Übergängen zwischen Buchdeckel und Buchrücken gebrochen sind und die fehlenden Lesebändchen lassen allerdings sehr zu wünschen übrig. Also bin ich los gezogen, bin nach Schwabing in München gefahren und hab mich dort bei einigen hiesigen traditionellen Buchbindern erkundigt, was es mich denn kosten würde, die zwölf Bücher neu in schickes Leinen binden zu lassen und sie mit zwei Lesebändchen versehen zu lassen. Kostenmäßig ist das sehr ernüchternd. Zwischen 350 Euro bis 450 Euro würde das für die zwölf Bücher in Summe kosten. Eingedenk der Tatsache, was an Material und Arbeitsaufwand in so ein neu gebundenes Buch fließt, ist das natürlich durchaus nachvollziehbar. Aber dafür, dass die Bindung selbst ja noch gut in Ordnung ist und der Ledereinband nun auch ganz hübsch anzusehen ist, habe ich dann davon doch abgesehen.

Gewurmt hat es mich dann doch, also habe ich mich selbst daran gemacht, die Bücher zu pimpen und bin mit dem Ergebnis sehr zufrieden. Aber nun ein Foto, wie die Bücher einmal ausgesehen haben:

Der Schutzumschlag

Nach einmal lesen, waren die schon etwas mürben Schutzumschläge komplett durch. Auf dem Foto oben könnt ihr das gut sehen. Der Knaller im Design sind sie auch nicht gerade. Sehr schick finde ich ja die Klassiker vom Hanser Verlag, insbesondere die Krieg und Frieden Ausgabe. Die haben da aus meiner Sicht alles richtig gemacht und so in die Richtung sollten die neuen Schutzumschläge meiner Balzac Bücher auch aussehen. Also habe ich mir eine Desktop Publishing Software besorgt und angelehnt an das Design von Krieg und Frieden Schutzumschläge gestaltet. Ich glaube mit Microsoft Word oder Adobe Photoshop kommt man hier nicht so weit, weil die Abmessungen ja korrekt sein müssen. So haben die Bücher alle eine unterschiedliche Dicke und da muss man dann genau nachmessen und sich sicher sein, dass das was man am Rechner gestaltet dann auch tatsächlich die richtige Größe im Druck hat. Das ist mit Software wie dem kostenlosen Scribus, oder Profisoftware wie QuarkXPress oder Adobe InDesign kein Problem. Wer eine gewisse Affinität für Software hat, kommt mit diesen Programmen recht schnell klar und braucht wenig Einarbeitung. Und für ein einmaliges Projekt reicht auch die zeitlich beschränkte Testversion aus.

Die zweite Frage ist, was für Abbildungen auf das Cover kommen sollen. Nachdem die Menschliche Komödie zur Zeit der Restauration in Frankreich, also in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts spielen, sollten die Bücher das auch ausstrahlen. Balzac schreibt über alle Gesellschaftsschichten, aber am aufregendsten finde ich die Romane über die adelige Gesellschaft und ihre Liebschaften und Machenschaften. Allerdings braucht man für die Schutzumschläge hochauflösende Bilder, so dass einfache kleine Fotos und Gemälde aus dem Netz nicht ausreichend sind. Nach ein wenig Suchen bin ich auf Google Arts & Culture gestoßen. Dort sammelt und präsentiert Google große Kunstwerke und erlaubt es den Bestand nach Ort und Museum zu durchstöbern. Das Museum im Schloss Versailles war dann meine primäre Fundgrube. Bei Google kann man die Bilder zwar nicht herunterladen, aber wenn man nach den Titeln sucht, findet man schnell die hochauflösenden Bilder zum Download auf Wikipedia. Ein wenig ein Anachronismus ist das manchmal allerdings schon. Natürlich ist das Ancien Régime für Balzac immer wieder ein Thema und Ausgangspunkt, aber eigentlich spielen Balzacs Romane alle über fünfzig Jahre später. Dennoch finde ich die Bilder sehr passend und optisch sehr ansprechend. Bei der Wahl habe ich versucht immer ein Gemälde zu wählen, dass zum Inhalt des Buches passt. Beispielsweise in Glanz und Elend der Kurtisanen, wo er über Marie-Antoinettes Fluchtversuch aus dem Conciergerie-Gefängnis schreibt, habe ich dann auch dieselbige für den Schutzumschlag gewählt. Oder bei seinen Szenen aus dem Landleben ein ländliches Gemälde. Tatsächlich war das Aufwendige an der Gestaltung die Suche passender Gemälde, weniger die eigentliche Gestaltung.

Das Ergebnis waren schließlich sechs PDF Dateien mit je zwei Umschlägen für den Druck im A2 Format. Damit bin ich dann wieder nach München in einem online viel gelobten Copyshop um mir die sechs A2 Bögen drucken zu lassen. Das Ergebnis ist ebenso ausgefallen, wie ich das vermutet habe und wie das immer ist, wenn man in ein Ladengeschäft geht. Der unmotivierte Mitarbeiter wollte mir lediglich ein A2 Posterdruck anbieten, der je Druck mit 17 Euro zu Buche geschlagen hätte und dann von Papier und Beschaffenheit nicht so richtig gepasst hätte. Also bin ich mit meinen PDFs wieder Nachhause und hab nochmal im Netz gesucht und bin auch fündig geworden.

Bei der Digitaldruck Fabrik gibt es einen Druck auf mattes MaxiSilk Papier, auf 250g Papier, für knapp zwei Euro je Din A2 Seite. Laut Landingpage ist der Druck umweltfreundlich, hat eine hohe Auflösung und, eine Außenhaltbarkeit von etwa 6 Monate und ist damit ist also UV- und Witterungsbeständig. Das hört sich alles zu gut an für den günstigen Preis, aber tatsächlich: Das Ergebnis konnte mich sehr überzeugen. Das Papier fühlt sich wertig an, die Gemälde haben eine hervorragende Schärfe und Detailgenauigkeit und die Farben sind kräftig und insgesamt wirken die Schutzumschläge nun sehr wertig.

Eine Frage ist nun, wie beständig diese Umschläge sind. Nachdem ich ein Buch zwei Wochen jeden Tag in der S-Bahn dabei hatte, ist der Umschlag immer noch in einem Top Zustand. Kleine Wassertropfen können den Farben tatsächlich nichts anhaben. Das Einzige, was ich festgestellt habe, ist ein Abrieb, wenn man die Bücher ins Regal stellt. Die Vorderseite eines Buches färbt dann an den Kanten ein wenig an der Rückseite des anderen Buches ab.

Nachdem das unbedruckter, weißer Bereich war, konnte ich es mit einem Feuchttuch für Babypopos (das war gerade in Griffweite) wieder entfernen. Das Verhalten muss ich mir aber noch genauer ansehen. Und wie die Langzeithaltbarkeit ist, kann ich natürlich nicht sagen. Mein erster Eindruck diesbezüglich ist aber positiv, nachdem der ganze Druck sehr wertig wirkt.

Der Einband

Der Einband der Bücher ist aus einem einfachen Kunstleder. Das sieht optisch ganz gut aus, aber bei den ersten drei Bänden, die scheinbar schon einmal zuvor gelesen wurden, ist mir die der Einband an dem Bereich gebrochen, wo das Buch aufgeklappt wird. Der Buchrücken ist dann komplett weg geklappt. Die Klebebindung selbst hält allerdings sehr gut. Also habe ich mir bei Amazon für 1,85 Euro ein Gewebeband von Tesa bestellt. Leider gab es kein Klebeband in dem dunklen Weinrot der Einbände, aber das braun fällt nicht besonders auf und hält hervorragend. Nachdem es zu breit war, musste ich es in der Mitte einmal längs durchschneiden, was man am besten zu zweit macht. Mit dem Ergebnis bin ich sehr zufrieden.

Die Lesebändchen

Sehr störend fand ich die fehlenden Lesebändchen. In jedem Buch sind mehrere Romane gesammelt und jeder Roman hat im Anschluss Anmerkungen und ein Personenverzeichnis. Zu dem blättere ich regelmäßig und mit zwei Lesezeichen ist das ganz schön fummelig. Irgendwann habe ich Postits benutzt, aber auch das ist irgendwie nicht so optimal. Zwei Lesebändchen sollten es also sein. Eines in Rot, das zum Ledereinband passt, und eines in Blau, das zu der dezenten Akzentfarbe der Beschriftung auf dem Buchrücken meiner neuen Schutzumschläge passen sollte.

Lesebändchen zum Nachrüsten gibt es im Netz zu bestellen. Die Idee finde ich ganz gut: Das Lesebändchen hat einen Klebestreifen am oberen Ende und wird zwischen Buchrücken und Buchblock geklebt. Wie das eingeklebt wird, findet ihr hier. Die zu bestellenden Lesebändchen finde ich eine schöne Geschenkidee, allerdings sind die Lesebändchen normale Seidenbändchen, die man für wenig Geld im Bastelladen um die Ecke, oder im Netz bekommt. Mit einem Klebeband kann man die Lesebändchen also mit wenig Geld selbst machen. Allerdings haben mir die Seidenbänder nicht gefallen. Wenn dann will ich schon so richtig schöne geflochtene Bänder, wie sie in gebundenen Ausgaben üblich sind. Also habe ich mich auf die Suche begeben und bin schnell auf Spezialshops für Buchbinder gestoßen. Die waren tatsächlich nicht ganz billig, denn dort bekommt man nur sehr große Mengen, die man eigentlich gar nicht braucht und muss ganz schön viel Versand bezahlen. Auf einem Shop habe ich dann aber die passenden Farben gefunden und mir die zwei Rollen für zusammen 26 Euro inklusive Versand gegönnt. Gebraucht habe ich dann nur einen kleinen Bruchteil. Ich könnte also noch viele Bücher mit Lesebändchen versehen und werde das wahrscheinlich auch noch machen, weil das wirklich sehr einfach geht.

Wie bei den Lesebändchen, die es fertig zu bestellen gibt, habe ich zwei nebeneinander auf ein Klebeband geklebt, das ich dann zwischen Buchblock und Buchrücken geklebt und kurz angedrückt habe. Wir hatten noch ein sehr starkes, doppelseitiges Klebeband aus dem Bastelladen. Damit hat das gut geklappt und die Lesebändchen halten hervorragend. Ich hätte nicht gedacht, dass das so leicht funktioniert. Optisch sieht man den Unterschied zu gekauften Bücher mit Lesebändchen nicht. Auch nicht oben am Kapitalband, wo sie heraus kommen.

Fazit

Wer geschätzte Bücher hat, die einige Schönheitsfehler haben, kann mit überschaubaren Budget und Aufwand noch einiges ausbessern. Überrascht war ich von der günstigen Möglichkeit Schutzumschläge selber drucken zu lassen. Und auch davon, Lesebändchen selbst nachzurüsten. Auf diese Weise habe ich nun eine sehr schmucke Ausgabe, die ich nun noch viel lieber in die Hand nehme als zuvor.

Vielleicht helfen diese Tipps ja euch beim Aufbereiten von eigenen Büchern, die ihr sehr mögt, die es aber nicht mehr zum kaufen gibt, oder nicht mehr in der Ausgabe, die man lieb gewonnen hat. An alle, die schon einmal selbst Hand an die eigenen Bücher gelegt haben: Habt ihr Ratschläge für mich, was sich noch machen lässt? Über Feedback zu dem Thema würde ich mich sehr freuen.

Update 01.10.2021: Nun ist es einige Jahre her und die Einbände haben den Langzeittest bestanden. Drei der zwölf Bücher sind noch ungelesen. Alle Einbände sehen noch top aus, auch nachdem ich die Bücher viel durch die Gegend geschleppt habe (S-Bahn usw.). Sie können also mit üblichen Schutzumschlägen auf jeden Fall mithalten.

27 Kommentare

    1. Liebe Nicci,

      von diesen Lesebändchen zum nachträglich einkleben habe ich schon vor einigen Jahren einmal gehört. Aber dass man das auch so einfach selbst machen kann, hätte ich dann nicht gedacht. Dann bin ich mal gespannt, da musst Du mir unbedingt schreiben, wenn Du da ein Buch von Dir pimpst 😉

      Herzliche Grüße
      Tobi

  1. Hey,
    das ist ja eine mega tolle Idee und das Ergebnis sieht wirklich unglaublich schick aus! 😉
    Deinen Beitrag habe ich mal abgespeichert und werde das dann auch mal ausprobieren.
    Dazu dass sich die Farbe löst hätte ich vielleicht eine Idee. Zumindest bei Kunstbildern mit Kreide hilft manchmal Haarspray, um alles zu fixieren. Vielleicht wäre das auch in diesem Fall geeignet, aber keine Ahnung, ob das tatsächlich eine gute Idee ist 🙂

    Liebe Grüße,
    Sara

    1. Liebe Sara,

      hm, ob Haarspray funktioniert ist die Frage und ob das nicht Flecken macht. Für ein Buch habe ich vor, mir noch einen schönen Umschlag zu machen, da werde ich das mal an einem kleinen Stück Verschnitt testen. Die Idee ist auf jeden Fall nicht schlecht.

      Liebe Grüße
      Tobi

  2. Wow, einfach, wow! Da hast du wirklich eine Menge Arbeit reingesteckt, aber das Ergebnis kann sich echt sehen lassen. Die Bücher sehen nun ja fast wie neu aus und die Schutzumschläge wirken sehr professionell. Ich selbst kann ja nicht mal sauber und schadenfrei mit Schere und Kleber umgehen, sodass mit Ergebnisse wie deine nicht mal im Ansatz gelingen würden. Aber vielleicht probiere ich mich irgendwann doch einmal an ein, zwei „Verjüngskuren“. 🙂

    Viele Grüße und ein wundervolles Wochenende!
    Kathrin

    1. Liebe Kathrin,

      am Ende war das gar kein so großer Aufwand. Nachdem es ja zwölf Bücher sind, hätte ich nicht gedacht, dass das so fix umgesetzt ist. Allerdings sind die Bücher ja alle identisch vom Design und ich musste nur die Texte und Bilder anpassen. Aber fürs Ausschneiden usw. ist mir auch meine bessere Hälfte zu Hilfe geeilt. Da habe ich auch zwei linke Hände und hätte mich wahrscheinlich nur selbst verletzt 😉

      Liebe Grüße
      Tobi

  3. Tolle Ideen, danke Tobi! Als Flohmarkt und eBay Käufer fallen mir natürlich auch immer wieder Bücher mit kaputtem Schutzumschlag in die Hände, da ist das doch eine willkommene Idee mit den selbstgestalteten Umschlägen. Ich nehme den Schutzumschlag übrigens aber zum Lesen und wenn ich das Buch mitnehme immer ab und benutze ihn sozusagen nur wenn das Buch im Regal steht — auch wenn das vermutlich nicht Sinn des Schutzumschlages ist ;-).

    1. Huhu Harald,

      so viele alte Bücher habe ich ja nicht und am Ende muss einen das schon ein Buch wert sein. Aber ich kann mir gut vorstellen, dass in Deinem Regal das ein oder andere exotische Buch steht. Du bist ja auch immer sehr neben dem Mainstream unterwegs.

      Die Schutzumschläge abzunehmen habe ich mir auch schon überlegt. Aber ich hab mir vor einigen Jahren einen sehr praktischen Rucksack gekauft und da lassen sich meine Bücher immer hervorragend verstauen, ohne das etwas einreißt oder Knicke entstehen. Das war früher bei meinem Rucksack immer anders, da sahen die Bücher danach immer ziemlich zerschunden aus.

      Liebe Grüße
      Tobi

  4. Tobi – die Schutzumschläge sehen grandios aus und haben tatsächlich die selbe Klasse wie die Hanser-Bände! Das hast Du großartig umgesetzt. Ich habe übrigens dieselbe Ausgabe, allerdings in zweiter Auflage (Bertelsmann). Diese Ausgabe ist in Leinen gebunden, leider auch in Klebebindung (die aber relativ gut ist). Die Schutzumschläge dieser zweiten Auflage sind aus meiner Sicht noch hässlicher als die der ersten! – Ich habe soeben mal gegoogelt betreffs Fixierung der Umschlagoberfläche: Was ich auf die Schnelle gefunden habe, klingt nicht sehr ermutigend: Fixative enthalten Lösungsmittel, Lacke lösen manchmal die Farben an oder kleben lange nach oder machen das Papier wellig, Laminierungen lösen sich manchmal nach einer gewissen Zeit wieder ab (wenn das überhaupt bei Buchumschlägen richtig funktioniert – einige Anwender im Netz bezweifeln das) usw. Vielleicht finde ich aber noch was dazu. – Übrigens mache ich das bei meinen Büchern wie Harald – beim Lesen nehme ich die Umschläge immer ab …

    1. Lieber Rolf,

      sehr schön, dass Dir die Umschläge auch gut gefallen. In den 70ern haben sie scheinbar nicht so großen Wert auf eine schöne Gestaltung gelegt. Aus der Zeit gibt es so einige Bücher, die von der Umschlaggestaltung einfach gruselig sind. Bei meiner Ausgabe war jedes Buch in einem „Schuber“, was nichts anderes als ein getackerter Pappdeckel war. Sehr übel sag ich Dir. Der Aufwand muss einem ein Buch schon wert sein und Balzac ist das auf jeden Fall.

      Mit der Fixierung ist wahrscheinlich tatsächlich nicht viel zu machen. Mit Laminierungen habe ich bei Poster schon schlechte Erfahrung gemacht. Ich werde mal beobachten, wie sich die Umschläge auf längere Zeit so machen. So lange das Abfärben sich auf das jetzige Verhalten beschränkt, mache ich mir keine großen Sorgen. Das ist echt okay und lässt sich ja an den Kanten sogar abwischen.

      Herzliche Grüße
      Tobi

  5. Hallo Tobi,
    ich bin sowas von begeistert von deinem Werk, tolle Idee und toll umgesetzt. Und verständlich beschrieben für den, der es nachmachen möchte. Mir sind die Umschläge nie so wichtig gewesen, aber nach deiner Beschreibung würd ich mich gern hinsetzen und auch neue machen :D.
    Ich hab deinen Beitrag bei meiner Blogwanderung in der KW 5 verlinkt.
    Alles Liebe – Daniela

    1. Liebe Daniela,

      einen schönen Schutzumschlag kann ich durchaus etwas abgewinnen. In dem Fall kann man tatsächlich auch ganz gut das eigentliche Buch kaschieren. Sehr interessant fand ich es, diesmal einmal selbst auf den Umschlag Einfluss zu nehmen. Normalerweise muss man da ja hinnehmen was geboten wird 😉

      Liebe Grüße und herzlichen Dank fürs Verlinken!!
      Tobi

  6. HI Tobi,
    deine Restaurationen sind wirklich schick geworden. Und Appetit auf Balzac hast du mir jetzt auch gemacht. Allerdings sind die vorhandenen ePubs alle in ziemlich desolatem Zustand 🙂 Ich mache mir daher auch immer die Mühe, die ePubs zu pimpen, bevor ich die auf den Reader kopiere und dann lese. Von daher interessiert es mich natürlich, ob du die Umschlagsvorlagen zur Verfügung stellen könntest. Wemnn kich das richtig gelesen habe, dann entstammen zumindest die Bildvorlagen ja einer PD Quelle. Dann könnte ich meine elektronischen Werke auch ein wenig pimpen.
    Wie du siehst, gelingt es dir immer wieder, mir interessante Bücher vorzuschlagen, aber bisher ist es dir nur einmal gelungen, mich zu einem realen Buch zu bewegen 🙂

    //Huebi

    1. Lieber Huebi,

      hast du von Balzac ePub Bücher? Es gibt ja mehrere Sammlungen und ich habe mich immer gefragt, wie die Qualität bei diesen so ist.

      Wie kannst du die ePubs aufbereiten? Was nutzt du da denn für eine Software und in was für einem Format und welchen Abmessungen brauchst du da denn die Dateien? Die Vorlagen kann ich Dir gerne zur Verfügung stellen.

      Na mal sehen, ich werde es schon noch einmal schaffen, dich wieder an das gute alte analoge Buch zu locken 😉

      Liebe Grüße
      Tobi

      1. Hi Tobi,
        ich nehme Sigil https://github.com/Sigil-Ebook/Sigil/releases zum bearbeiten der Ebooks. Auf der einen Seite ist es schade, dass die Bücher so schlecht gestylt daherkommen, andererseits is es natürlich auch nicht jedermanns Sache sich auch noch daran zu setzen. Immerhin gibt es sie ja. Der Aufwand kann allerdings recht schwanken, ich bin da recht penibel. Auch ein eBook muss bei mir etwas hermachen und muss on der viruellem Bibliothek gut aussehen, das haben wir zumindest beide gemeinsam.
        Das Format der Dateien ist mir eigentlich egal, am allerliebsten gleich als Bildformat wie JPG oder PNG.

        //Huebi

  7. Mit Klebestreifen, Tesa etc. wäre ich sehr vorsichtig. Dass der Hersteller schreibt, sie wären auch für Buchreparaturen, heisst nicht, dass das Material säurefrei und jahrzehntelang stabil ist. Unbesehen kaufen kann man Planatol, Klebestreifen von Neschen/Monochrome oder der EKZ. Planatol, weil normale Kleber nicht elastisch auftrocknen, aber Buchbinderleim.

    Für Schutzumschläge gibt es eine Reihe von Lösungen: Natronkraftpapier oder Geschenkpapier mit historischen Illustrationen zuschneiden, kräftiges Zeichenpapier in Elfenbein oder Buchleinen mit Planatol auf Papier kleben. Selbst Baumwollstoff auf Papier ist geeignet, wenn das Dekor passt.

    Mit Buchleinenstreifen lässt sich ein beschädigter Falz selbst reparieren, wenn man eine Möglichkeit zum Pressen hat. Einfache Buchbindepressen sind nicht teuer. Für den Anfang reichen zwei Holzbrettchen, zwei kleine Schraubzwingen und zwei zusätzliche Hände beim Festschrauben. Oder zwei Vierkantstäbe, die mit Flügelschrauben verbunden sind.

  8. Huhu!

    Oh wow, das Ergebnis kann sich wirklich sehen lassen! Ich habe hier noch einige Klassiker stehen, die in keinem guten Gesamtzustand sind, da muss ich mal schauen, ob es sich für die lohnen würde, auch neue Schutzumschläge und Lesebändchen zu machen. Ich vermute aber, dass es sich bei vielen nicht lohnen würde, weil einfach auch der Buchblock zu sehr in Mitleidenschaft gezogen ist…

    Aber es wäre eine Option, mir meine Lieblingsklassiker noch mal im Antiquariat gebraucht zu kaufen, mit dem Hintergedanken, dass ich auch solche in Erwägung ziehe, deren Schutzumschlag stark beschädigt ist – solange das Buch darunter noch in einem passablen Zustand ist.

    LG,
    Mikka
    Mikka liest von A bis Z

  9. Toller Beitrag! Da bekomme ich richtig Lust mal intensiv ins Regal zu starren (gut, das tue ich auch so öfter) und einem Buch auch ein zweites Leben zu bescheren. In deiner Aktion steckt wunderbar viel Liebe zum Buch. 🙂

  10. Die Bücher haben einen sehr hübschen Anblick. Tolle Umsetzung, danke für diesen Beitrag und der Druckfirma Empfehlung.

    Lg Alisa

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