Von der Kunst gute Bücher zu finden

Momentan habe ich eine kleine Flaute und kein Buch mag mir so recht zusagen. Mein Stapel ungelesener Bücher ist ziemlich zusammengeschrumpft und die Auswahl entsprechend gering. Also habe ich mich auf die Suche nach ein paar neuen Büchern gemacht, die mich so richtig hinter den Ofen vor locken, aber so richtig mag mir das nicht gelingen. Liegt es an mir, dass ich dieser Tage einfach eine lahme Kröte bin, oder daran, dass es gar nicht so einfach ist, gute Bücher zu finden, wie man vielleicht vermuten würde?

Ich frage mich oft, wie andere Leser ihre Bücher auswählen. Ich vermute mal, dass so die Auslage im Bücherladen oder virtuellen Bücherregal einen sehr hohen Einfluss auf die Zusammenstellung des Stapels ungelesener Bücher hat. Seit einiger Zeit schaue ich auch immer mal wieder bei Instagram rein und folge da sehr vielen Buchbloggern, Viellesern und Buchmenschen. Vom Gefühl her deckt sich das, was man da sieht, ganz gut mit dem, was einem bei Amazon auf den Landingpages angeboten wird oder im Bücherladen um die Ecke so auf den Tischen dargeboten wird. Da muss man schon tiefer schürfen, um echte Geheimtipps zu finden. Vermutlich liegt es hochgradig an mir, dass mir diese ganzen aktuellen angesagten Bücher nur sehr selten zusagen. In letzter Zeit hab ich auch im Spiegel-Bestseller-Mainstream Regal genauer gestöbert. Der Spiegel-Aufkleber hat sich definitiv als Siegel für Nicht-Kaufen erwiesen, also da gab es nur ganz ganz wenige Bücher mit diesem Stempel, die ich als lesenswert empfunden habe. Ich glaube einmal gelesen zu haben, dass das Recht diesen Sticker auf ein Buch zu kleben, vom Verlag erstmal beim Spiegel eingekauft werden muss.

Ein paar Bücher, die praktisch momentan permanent auf Instagram und in den Blogs sind, habe ich dann mal näher ins Auge gefasst. Beispielsweise Three Women – Drei Frauen von Lisa Taddeo, das ja in der Bloggerwelt eher abgewatscht wurde. Irgendwie geht es da wohl um drei verschiedene amerikanische Frauen und ihre Beziehung zu irgendwelchen Männern. Also ehrlich, das hört sich vom Klappentext schon so dermaßen langweilig an, dass man mich bezahlen müsste, sowas zu lesen. Ich bin Circe war einige Zeit auch praktisch permanent auf Instagram und auf den Blogs zu sehen. Als feministische Griechensage wird es gelobt, das lockt nun auch nicht sonderlich, denn neben Depression und dem Dauerbrenner Partnersuche ist Feminismus in dem von lesenden Frauen dominierten Büchermarkt gefühlt ein ganz großes Thema. Sicherlich auch zurecht, nur ist das ein Im-eigenen-Saft-gewälze, denn die alten weißen grauhaarigen Männer dürften wohl eher selten zu so einer Lektüre greifen. In die gleiche Sparte fällt auch Miroloi, das bei seinem Erscheinen so dermaßen Instagram geflutet hat, dass ich mich kurzzeitig gefragt habe, ob es überhaupt noch jemanden gibt, der etwas anderes liest. Sozusagen eine literarische Gleichschaltung.

Wie so alles, gibt es auch hier kein Schwarz-Weiß und die Kommerztitel komplett außen vor zu lassen, ist auch ein Fehler. So hat mir Die Spiegelreisende von Christelle Dabos sehr gut gefallen. Auch wenn das keine Jahrhundertromane sind, finde ich die Bücher doch sehr schön geschrieben und unterhaltsam und werde mir im Mai auch den vierten Teil dazu holen. Und Die Spiegelreisende war gefühlt auch auf jedem zweiten Instagram-Bild zu sehen.

Wie findet man also das passende Buch, das ganz besondere Meisterwerk, das Buch, das einen komplett flashed, begeistert und nicht mehr los lässt? Für die Garantie bei jedem Griff zu einem Buch einen Treffer zu landen, würde ich auch etwas bezahlen. Eine Auswahl zu bekommen, die einfach immer genau richtig passt, das wär einfach perfekt. Nachdem es das nicht gibt, und mein Gehirn literarisch betrachtet etwas wankelmütig ist, haben sich bei mir ein paar, zugegeben nicht besonders ausgefallene, aber doch bewährte Strategien herausgebildet, die ich anwende um meinen Stapel ungelesener Bücher wieder aufzufüllen.

1. Ich stöbere natürlich meine üblichen verdächtigen Verlage ab. Für mich ist der Verlag ein ganz wichtiges Auswahlkriterium geworden. Hab ich einmal aus einem Hause mehrere gute Bücher gelesen, dann kristallisiert sich schon oft ein Stil heraus, den ein Lektorat bevorzugt. Dann studiere ich dort auch immer die Vorschauen und durchsuche auch mal so das Programm. Besonders auch Bücher, die dort mal vor mehreren Jahren veröffentlicht wurden, denn da lassen sich doch oft Schnäppchen machen. Genauso gibt es Verlage, von denen ich dann gar nichts mehr lese, da das Lektorat dort so ganz anders tickt als ich.

2. Natürlich sind Autoren eine gute Richtschnur. Besonders bei Klassikern hat man da oft glück, da gibt es Autoren, die mal richtig produktiv waren und sozusagen ein unerschöpflicher Quell für gute Bücher sind. Dumas, Balzac oder Verne fallen beispielsweise in diese Kategorie. Wenn ich dann mal nichts finde, bestelle ich mir einfach ein Buch von diesen Evergreens und dann ist das selten eine Enttäuschung.

3. Man kann zu Amazon stehen, wie man will, die Bücherdatenbank ist schon hervorragend gepflegt und gut durchsuchbar. Immer wieder schaue ich dort vorbei und setze Kategorien und Filter so, dass alle gebundenen Klassikern, die demnächst erscheinen, aufgelistet werden (hier der Link zu meinen Filtersettings). So entgeht mir eigentlich keine schmucke Klassiker-Neuerscheinung. Aktuell muss man, im Land der Dichter und Denker, dazu gerade einmal sechs Seiten sichten.

4. Mir gefällt ja Amazon so zum ziellosen Stöbern nach Büchern gar nicht. Auf den schnöden Auflistungen findet man immer die gleiche Chose und alles ist recht schmucklos. Was ich allerdings immer mal wieder mache, ist ausgehend von Büchern, die mir sehr gut gefallen haben, nach ähnlicher Literatur zu suchen. Auf der Detailseite zu einem Buch gibt es die Auflistung, was Kunden, die dieses Buch gekauft haben, auch noch gekauft haben. Dort sind schon oft ähnliche Bücher zu finden, zumeist aus dem gleichen Verlag oder Themenspektrum. Gerade wenn man anfängt, etwas in eine neue Richtung zu lesen, findet man hier durchaus einige gute Tipps. Hat man aber ein Genre schon ganz gut abgegrast, dann tauchen dort natürlich auch immer die gleichen Bücher auf, das Ganze erschöpft sich so recht bald. Auf diese Weise kann man sich aber auch über empfohlene Bücher weiter durchklicken und manchmal werde ich da auch jetzt noch fündig.

5. Es gibt Bücher über Bücher, wie beispielsweise Das Literatur Buch und es werden auch immer wieder in Büchern andere Werke erwähnt. Gerade letzterer Fall weckt bei immer meine Aufmerksamkeit, denn das sind dann zumeist Bücher, die wohl durchaus relevant sind und den Autoren beeinflusst haben. Beispielsweise ist in Die Kameliendame von Manon Lescaut die Rede und beide Bücher sind einfach super. Der Effekt ist nicht ganz neu, ich kann mich erinnern, als damals die Vampirromane so erfolgreich waren, las wohl eine Figur aus der Biss Reihe den Roman Sturmhöhe von Emily Brontë, was dazu führte, dass auch dieser Klassiker wieder einen gewissen Anklang fand.

6. Vor ein paar Jahren war Lovelybooks für mich eine ganz gute Quelle für Büchertipps. Besonders dort die Listen mit Büchern. Und auch die Neuerscheinungen des Monats sind hier immer ganz gut aufbereitet. Auch diese Community ist natürlich auf die populären Bestseller fokussiert und die Listen und Vorschläge erschöpfen sich dann nach einiger Zeit recht schnell. Ich schaue zwar immernoch ganz gerne dort vorbei, allerdings werde ich mittlerweile nur noch selten dort fündig.

7. Den Zufall walten zu lassen, birgt auch manchmal einige echte Überraschungen. Als Blogger habe ich den Vorzug, dass ich manchmal ein unerwartetes Rezensionsexemplar bekomme. Es reicht aber auch ein eher zielloser Griff in einen Bücherschrank ums Eck, um ein völlig zufälliges Buch zu bekommen. Das ich mal so ganz ziellos zum Buch greife kommt zwar extrem selten vor, ist aber durchaus ein guter Weg etwas ganz neues Auszutesten. Mein nächstes Buch ist ein solches und ich werde darüber noch bloggen.

8. Bücherblogs, Instagram und Social Media finde ich immer wieder sehr unterhaltsam um zu stöbern, aber die Erfolgsquote ist hier sehr gering. Wie oben erwähnt, werden hier primär die gleichen wenigen kommerziellen Titel besprochen. Über die Jahre habe ich zwar das ein oder andere Buch über den Weg gefunden, aber der starke Fokus auf Neuerscheinungen nimmt mir hier ziemlich den Wind aus den Segeln.

9. Der Bücherladen ums Eck hat bei mir die niedrigste Erfolgsquote und wenn ich einmal in einem solchen bin, gehe ich eigentlich immer mit leeren Händen Nachhause. Eine Ausnahme sind hier Kinderbücher. Klassiker habe ich glaub ich noch nie im Laden gekauft, denn dort liegen zumeist nur schmucklose Taschenbücher oder Anaconda-Ausgaben aus. Alle hundert Jahre, finde ich aber doch auch dort mal ein Buch. Im Bücherladen stöbern macht zwar Spaß, aber kommt bei mir nur sehr selten vor.

Wie findet ihr neue Bücher? Was sind eure Kriterien für die Auswahl eines Buches? Wo lohnt es sich zu suchen und zu stöbern? Was sind eure besten Quellen für richtig gute Bücher?

19 Kommentare

  1. Danke! Guter Beitrag! Da ich erst vor kurzem mit dem Bloggen begonnen habe (kein Buchblog, eher eine Schreibwerkstatt) und auch noch nicht lang die Instagram-Blogs auf für mich interessante Titel durchstöbere, ist mein Frustrationsgrad nicht sehr hoch, ich entdecke die ein oder andere Spur und folge auch gern. Aber auch für mich ist immer wieder die Frage, wie gelange ich zu dem, was wirklich meins ist? Manchmal helfen mir Freunde weiter, manchmal sogar besteht die Freundschaft einzig im Austausch von Buchempfehlungen. So bin ich zu einer jungen Schweizer Autorin gekommen, deren Debüt mich fasziniert hat (Die Pürin), ein Glücksmoment. Und ich bin in der wunderbaren Lage, im Moment einfach auch Zeit zu haben, die von mir selbst irgendwann mal angeschafft Bücher zu lesen. Ich liebe es, an meinen Regalen entlangzuschlendern und was Feines hervorzuziehen…? Jedenfalls wünsch ich Dir noch viele tolle Begegnungen!

  2. Hey 🙂

    Ich bin grade echt am überlegen, wie ich VOR dem Bloggen Bücher gefunden hab *lach*

    Ich war natürlich öfter im Buchladen, aber mittlerweile gibts bei mir in der Nähe keinen mehr, nur noch einen ganz kleinen Hugendubel, der hat weniger Auswahl im Bereich Fantasy als ich zuhause xD

    Tja, wo finde ich meine Bücher … mittlerweile tatsächlich hauptsächlich auf Blogs. Seit ich mit dem Bloggen angefangen habe, sind immer mehr BloggerInnen dazu gekommen, denen ich folge und man merkt nach einiger Zeit, wer einen ähnlichen Lesegeschmack hat. Deshalb hole ich mir da gerne Tipps.

    Vor allem immer auch schön, ältere Werke dort vorgestellt zu finden. Mit den vielen Neuheiten kann ich momentan auch nicht so viel anfangen, bzw. picke ich mir das gezielt welche raus, die mich interessieren (manchmal auch in den Verlagsvorschauen, aber eher selten. Ich guck dann lieber in den Posts auf den Blogs, da gibt es ja viele die gerne die Neuheiten vorstellen)

    Auf instagram bin ich weniger unterwegs, aber auf Facebook gibts ja massenhaft Buchmenschen und Büchergruppen. Auch da fällt mir immer mal wieder ein Buchtipp auf.

    Mir reichen die Buchblogs tatsächlich. Ich folge vielen unterschiedlichen und hab somit viel Auswahl quer durch alle Genres … ich hab eher das Problem dass ich zuviele Bücher auf dem SuB und meiner Wunschliste habe, zudem sehr viele Reihen, die weitergelesen werden wollen.

    Vielleicht einfach mal etwas mehr durch die Blogs stöbern, denn da findet man auch öfter mal „Geheimtipps“ oder eben keine „Spiegel Bestseller“, die mal fernab von Hypes usw. sind…

    Lovelybooks ist mir mittlerweile zu nutzerunfreundlich geworden – ich bin lieber auf goodreads unterwegs. Da hab ich auch mehr Info zu den Originalbüchern, Reihen etc… Kann ich nur empfehlen 🙂

    Liebste Grüße, Aleshanee

  3. Hallo Tobi,

    mit deiner Ermüdung bzgl. Neuerscheinungen schreibst du mir gerade aus der Seele. Während mich im letzten Jahr noch viele Titel begeistern konnten, die neu erschienen sind, oder zum ersten Mal ins Deutsche übertragen wurden (Julie Otsuka – Als der Kaiser ein Gott war!), werde ich jetzt schon müde, wenn ich das gleiche Buch überall sehe.
    Natürlich schaue ich auch bei anderen Blogs vorbei. Am wichtigsten ist mir hier, dass ich auf Bücher stoße, die vielleicht nicht immer meinem persönlichen Geschmack entsprechen, die ich aber nicht schon auf drei anderen Seiten gesehen habe. Individualität in der Buchauswahl finde ich für Buchblogs sehr attraktiv.

    Ich suche oft ganz gezielt nach Titeln. Wie du habe ich eine Vorliebe für (schmucke) Klassiker und komme da durch Recherchen von Hölzchen auf Stöckchen. Gerade habe ich zum Beispiel „Die Schatzinsel“ von Stevenson gelesen und gesehen, das im – mir vorher unbekannten – Elfenbein Verlag ein Werk Marcel Schwobs, „Manapouri“, erschienen ist, in dem auch der Briefverkehr mit Stevenson überliefert ist. Und dann bin ich plötzlich auf Samoa. Welche Bücher sind denn bekannt für ihre Beschäftigung mit Samoa…? Könnte ich nicht mal was zur Kolonialgeschichte lesen…? Und so weiter. Die Algorithmen tun da ihr Übriges. Tatsächlich stoße ich meist in Wikipedia auf Werke, die ich auf meine Leseliste setze.

    Manchmal stöbere ich auch bei den unabhängigen Verlagen, auf der Hotlist der unabhängigen Verlage oder gezielt bei zwei Hand voll, von denen ich mir interessante Neuerscheinungen oder -auflagen verspreche. Zum einen finden sich hier oft spannende Titel, auch unbekannte Klassiker für Liebhaber, zum anderen bewerben diese Verlage ihre Programme nicht so intensiv wie die großen Häuser, sodass ich hier immer neue, in der Bloggosphäre unbekannte Titel finde.
    Der Bücherschrank ist für mich auch eine Anlaufquelle und das Stöbern in Second-Hand-Buchläden, weil die nicht „mit der Mode“ gehen und man günstig Bücher findet, die gerade erst aus den Programmvorschauen verschwunden sind.

    Viele Grüße und eine glückliche Hand bei der Buchauswahl,
    Jana

  4. Das ist ein sehr toller Beitrag, der mir etwas aus der Seele spricht. Ich bin zwar auch auf Instagram unterwegs (und auch noch nicht ganz so lange) habe da aber auch immer mehr das Gefühl, dass man immer wieder die gleichen Bücher dort findet. Aber manchmal finde ich dort und auch in Bücherläden tolle Sachen, die mich auch ansprechen und von denen ich mich habe verleiten lassen, sie zu lesen.
    Ansonsten gehe ich gerne mal auf Flohmärkten schauen oder werfe ebenfalls mal einen Blick in einen Bücherschrank.
    Und wenn mal alles nicht hilft, dann greife ich eben zu einem alten Klassiker.

  5. Hallo Tobias,
    ich hole mir meine Anregungen fast nur noch aus deutschen und englischsprachigen Blogs und da ist eher das Problem, dass ich mir zu viele Tipps notiere 🙂 Außerdem bin ich eine wilde Spontankäuferin, vor allem im Urlaub, wenn ich in Buchläden etwas Interessantes sehe, von dem ich zwei Minuten vorher gar nicht wusste, dass es das gibt.
    Das Feuilleton scheidet langsam aus, da mir dort oft zu viel über den Inhalt verraten wird. Die professionellen Kritiken finde ich eher interessant, wenn ich das Buch bereits gelesen habe.
    Und da ich schneller kaufe, als ich lesen kann, kann ich mir meine Anregungen oft auch aus dem eigenen Regal holen und mich dann selbst damit überraschen oder erschrecken, was sich da so alles im Laufe der Zeit angesammelt hat.
    Eine Möglichkeit wären natürlich die Verlagsvorschauen, aber das wäre mir dann schon wieder zu diszipliniert. Ich will nichts „abarbeiten“.
    Viel Freude mit dem nächsten Buch!
    LG Anna

  6. Hallo, Tobias,
    Was mir an deinem Beitrag gefallen hat, ist die Beobachtung, dass der Büchermarkt von lesenden Frauen dominiert wird. Ich bin eine Frau, aber das stört mich auch sehr. Es gibt kein Frauenthema, das nicht inzwischen völlig ausgelutscht ist. Von so unsäglichem Schwachsinn wie Lucinda Riley will ich nicht reden.
    Aber es gibt natürlich fantastische, gut geschriebene, spannende Romane, die einem Leser Freude machen. Wie ich zu den Titeln finde, die ich lese: Ich bin ein Sammler und Jäger. Ich sammle seit Jahren die Titel von Büchern, von denen ich glaube, sie könnten mir gefallen in einer sehr langen Excel-Liste. In Zeitungen, TV-Sendungen, überall können Buchtitel auftauchen, die ich dort sammle. Oder ich bekomme Tipps von Freunden, Bekannten. Manchmal gucke ich auch im Netz nach Tipps von Prominenten, z. B. stehen auf meiner Liste ein paar Bücher, die Obama gefallen haben. Was Blogger betrifft: du bist der einzige, dem ich folge. Was andere angeht, die ich mir mal angeguckt habe, so hatte ich das Gefühl, dass sie alle die gleichen Sachen empfehlen. Das kostet nur Zeit und bringt mir gar nichts.
    Eins muss ich noch sagen. Es gibt weibliche Autoren, die sensationelle Bücher schreiben, die auch Männer lesen, weil die Themen elementarer Art sind: Anne Proulx, Toni Morrison, Jane Smiley.
    Liebe Grüße
    Jutta

  7. Hallo Tobias, die Stadtbücherei ist für mich auch immer eine gute Anlaufstelle, gerade wenn es um Klassiker geht. Ansonsten sorgen Blogs und Bookstagram dafür, dass meine Wunschliste bis ins Unendliche wächst. Ich versuche mich im Moment am SuB-Abbau, aber das klappt nur mittelmäßig.

    Viele Grüße
    Eva

  8. Eine Weile habe ich auch versucht, die auf Instagram und in Blogs trendigen Bücher zu lesen, aber das ging ganz und gar an meinem Geschmack vorbei und hat nur zu Frustration geführt. Jetzt bin ich wieder Stammgast in der Stadtbibliothek und sehr glücklich damit. Da suche entweder bewusst nach bestimmten Büchern, die ich schon ewig lesen will, aber nie dazu gekommen bin. Oder, und das macht deutlich mehr Spaß: ich stöbere die kleinen Wägelchen mit den gerade zurückgebrachten und noch nicht wieder in die Regale gestellten Bücher durch. Ich bin noch nie leer ausgegangen und Lesen hat selten so viel Glück bereitet, wie in letzter Zeit.
    Auf der anderen Seite kann ich mit Bookstagrammern nicht mitreden, weil ich keine Ahnung von den aktuellen Trends habe. Aber damit kann ich leben. 🙂

    1. Liebe Esther,

      wie schön, was du über das Wägelchen mit den gerade zurückgebrachten Büchern schreibst. Das halte ich genauso, bislang dachte ich, es sei eine Marotte, die ich allein pflege. 🙂 In einem Second-Hand-Buchladen, den ich gern besuche, gibt es ein Regal mit gerade eingegangenen und noch nicht einsortierten Büchern, da hat man den gleichen Spaß.
      Ich bin bei Bookstagramm auch raus; so sehr, dass ich mich damals dagegen entschieden habe, einen Account zu erstellen. Oftmals lese ich, dass ausführliche Rezensionen auf Blogs unbeliebt seien – aber genau daher beziehe ich meine Empfehlungen aus der Bloggerwelt. Für mich sind sie immer noch das interessanteste Format.

      Viele Grüße in die heimische Stadtbibliothek
      Jana

  9. Hallo Tobi,
    mein SuB ist zum Glück noch sehr gut gefüllt, daher habe ich derzeit kaum Probleme mit Lesenachschub. Habe aber festgestellt, dass es wirklich der Austausch mit anderen Lesern über Social Media bzw. die Blogs sind, die mich zu guten Büchern führen. Bei mir war es früher auch lovelybooks, aber das ist ja irgendwie inzwischen absolut unübersichtlich geworden. Bin seit einiger Zeit daher auch bei goodreads angemeldet und dort gibt es auch diverse Lesegruppen. Z.B. dort in der „Mitlesezentrale“ gibt es diverse Lesrunden, Buddy-Reads, Challenges etc.bei denen ich viel Inspirationen für neue Bücher erhalte. Sehr schön finde ich dort die Chronik-/Themen-Challenge, bei der jeden Monat Bücher zu einem bestimmten Ereignis/Thema gelesen werden (Januar: Alkoholismus, Februar: verfilmte Bücher). Die verlinkten Bücher zum jew. Thema kann man dann über eine Liste einsehen – sehr praktisch.
    Ansonsten greife ich auch oft zu den Verlagsvorschauen, und da ich diese schon länger auf meinem ipad speichere werden auch öfter mal die älteren durchgesehen. Außerdem darf mir hin und wieder auch der eine oder andere „Kanon“ Tipps geben. Zu „1001 Bücher die man gelesen haben muss…“ gibt es ja einen passenden Blog von Miriam Gorissen incl. Liste der Bücher. Weitere Listen gibt es ja im Internet ziemlich viele z.B. Rory-Gilmore-Reading-List (bei goodreads auch als Liste abrufbar https://www.goodreads.com/list/show/72680.Gilmore_Girls_Complete_Reading_List ).
    Viel Erfolg bei der weiteren Suche und viele Grüße
    Thomas (ex. tommiunddieschmoeker) 🙂

  10. Lieber Tobi,
    als ehemalige Buchhändlerin begutachte ich unzählige Verlagsvorschauen und diese sind nach wie vor meine bevorzugte Informationsquelle. Ich mache unabhängig von der aktiven Suche nach attraktiven Titeln auch häufig die Erfahrung, daß die Bücher mich finden. Diese Art des Findens geschieht mir meist in inhabergeführten Buchhandlungen die ein Sortiment pflegen, das nicht nur das präsentiert, was die Bestsellerliste erobert hat, und durch echten und digitalen Austausch mit anderen Buchliebhabern und Bloggern.

    Gerne weise ich Dich in diesem Zusammenhang auf das im Herbst letztens Jahres erschienene Bücherbuch von Tobias Blumenberg: „DER LESEBEGLEITER/Eine Entdeckungsreise durch die Welt der Bücher“ hin.
    https://www.kiwi-verlag.de/buch/tobias-blumenberg-der-lesebegleiter-9783462052169

    Vielleicht wäre dies eine Fundgrube für neuen alten Lesestoff für Dich.

    Außerdem kann ich Dir noch folgende Werke ans Leseherz legen:

    William Makepeace Thackeray: Jahrmarkt der Eitelkeiten (1847/1848)

    Susanna Clarke: „Jonathan Strange & Mr. Norrell“
    Dieser 1000-seitige niveauvolle Roman vereint klassische, altmodische Erzählkunst mit phantasievoller Zauberkunst. Zur Zeit ist keine deutsche Ausgabe lieferbar. Du kannst jedoch antiquarisch noch durchaus fündig werden. Die gebundene Ausgabe, die ich besitze (Leinenbindung, Dünndruckpapier, Lesebändchen) ist zudem recht hochwertig gestaltet.

    Und immer wieder Laurence Sternes „Leben und Ansichten von Tristram Shandy, Gentleman“, zu dessen 250. Todestag der Verlag Galiani Berlin in edel-bibliophiler Ausstattung die erste deutsche Werkausgabe zum Preis von 98 € (D) aufgelegt hat, welche Du unter meiner Rezension gerne in Augenschein nehmen kannst.
    Dieser unkonventionelle Roman ein famos-vergnügliches, geistreich-irrlichterndes, amouröses Meisterwerk, in welchem sich kultivierter Stil und sprachspielerische Lust vorzüglich paaren und amüsante Kurzweil zeugen.
    https://leselebenszeichen.wordpress.com/2018/03/18/leben-und-ansichten-von-tristram-shandy-gentleman-buchausgabe/

    Bibliophile Grüße von
    Ulrike

  11. Hallo Tobi,
    ich lasse mich eigentlich ausschließlich im Buchladen inspirieren, wobei ich Sachbücher häufige als sogenannte Mängelexemplare um die Hälfte kaufe. Einen Buchladen ohne Kauf zu verlassen, schaffe ich ganz selten. Dabei gehe ich in den allermeisten Fällen zu unabhängigen Buchhandlungen, selten zu Dussmann, wo es aber einfach ein sehr breites Sachbuchangebot und auch sonst vieles gibt. Auch meine Büchergildenkäufe erledige ich in einer Buchhandlung, die diese Bücher anbietet. Lediglich bei der Wissenschaftlichen Buchgesellschaft bestelle ich per Katalog oder im Internet.
    Liebe Grüße
    Norman

  12. Ich kenne das Problem nur zu gut – gerade wenn man ein paar Mal nacheinander ein Buch erwischt hat, das einen nicht vom Sockel gerissen hat, fragt man sich, wie man das vorher wissen könnte. Mir geht es wie Dir – ich würde auch bezahlen, wenn ich dafür nur noch perfekt passende Bücher bekommen würde.
    Grundsätzlich verfolge ich die Strategie von Empfehlungen. Freunde, die den gleichen Geschmack haben, wie ich, sind die beste Quelle. Bei Bloggern prüfe ich erst einmal, ob sie schon ein Buch rezensiert haben, das ich auch kenne – wenn unser Geschmack da etwa überein stimmt, ist die Wahrscheinlichkeit gross, dass es auch bei anderen Büchern so sein wird. Und schlussendlich die Empfehlungen bei Amazon – das ist dann aber meistens eher etwas zeitaufwändig.
    Liebe Grüsse
    Ariana

  13. Jeder Bücher-Junkie steht wohl hin und wieder vor dem Problem, keine interessante Lektüre mehr zu finden …
    Im Gegensatz zu vielen hier, lese ich mittlerweile hauptsächlich e-books. Anregungen finde ich auf Verlagsseiten, Blogs und beim Stöbern auf amazon. Dabei schaue ich mir aber nicht unbedingt an, was das große A mir zeigen will, sondern suche mir interessante Rezensionen und schaue dann nach, was der Rezensent sonst noch so alles gelesen und beurteilt hat.

  14. Huhu

    mir geht es ähnlich. Momentan habe ich die größte Leseflaute seit drei Jahren…tja ich hab mittlerweile aufgehört Blogs zu lesen (bis auf ein zwei Ausnahmen) und instagram langweilt mich schon seit längerem. Wie du sagst, scheint wirklich jeder dieselben miesen Bücher zu lesen. Ich frage mich nur warum? Und wie können diese solche Erfolge verbuchen?

    Ich wähle deswegen meine Bücher nach Autoren aus. Lieblingsautoren und oft greife ich zu alten Schinken, die irgendwie schon ins Vergessen geraten sind. Zur Zeit lese ich beispielsweise das Buch von Richard Leo „Jenseits Aller Grenzen“. Dieses wird man auf keinem Blog finden, dennoch ist es großartige Literatur und das Lesen macht wir wieder Spaß.

    Möchte ja wieder mehr bloggen, nur die Leseflaute lässt es irgendwie nicht zu, hoffentlich bessert sich das. Lass dir liebe Grüße da und ruhig mal alten Büchern eine Chance geben, auch wenn sie nicht schön aussehen und mit Leineneinband usw daherkommen, es geht schließlich immer noch um den Inhalt und nicht um das Äußere bei Büchern!

    Lg Tinka

  15. Hallo Tobias,
    über die Jahre habe ich eine Schublade voll von gesammelten Tipps, aus denen meine Familie gerne ihre Anregungen für Geburtstags/Weihnachtsgeschenke nimmt. Viele der Hinweise kommen aus Literaturteilen von Tageszeitungen wie z.B. dem „Neuen Deutschland“.
    Wesentlich ist für mich ist ein Antiquariat in meiner Gegend, der Bücherwurm in Bippen. Wie Du möchte ich noch möglichst viele Klassiker der Weltliteratur lesen, die genieße ich besonders in älteren, gut ausgestatteten Ausgaben. Und im Antiquariat stöbern ist ein Genuss, der immer einen neuen Lesestapel mit sich bringt. Ebenso auf Flohmärkten im Dänemark-Urlaub, wo meine Sprachkenntnisse helfen.
    Spezielle Buchhandlungen sind wichtige Quellen, für skandinavische Bücher das Pankebuch in Berlin, für englisch-sprachige Bücher Marga Schöller, ebfs. in Berlin; bei beiden kann man sich auf die Buchhändlerinnen verlassen.

    Ganz wichtig sind Erwähnungen von weiterer Literatur innerhalb von Büchern, so sowjetisch/russische Erzähler in Christa Wolfs „Moskauer Tagebücher“, oder in Henry Millers „The books in my life“. Auf Joseph Conrad bin ich so gekommen, nach dem gefühlten 17. Hinweis auf diesen Autor in anderen Romanen.

    Tipps bekomme ich von Freunden, von Lesern meines Blogs und aus dem örtlichen Literaturkreis, wo wir uns alle 6 Wochen treffen. BesonderesGewicht haben Empfehlungen aus der Familie, meine Frau ist Deutsch-Lehrerin, meine Tochter Großbritannien-Expertin, ihr Freund ist Australier und mein Sohn Fantasy-Fan. So kommt eine schön bunte Runde vom Empfehlungen zusammen, was mitunter in einem turmhohen SUB kulminiert. Da hilft nur: Mehr lesen!

    PS: Bestsellerlisten sind ein reines Marketinginstrument, keine Empfehlungen für mich; leider auch zu viele Blogs. A-soziale Medien halte ich als Vielleser für schwer erträgliche Zeitvergeudung – echte Blogs (kein Instakrampf) ausgenommen.

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