Besondere Bücher
Wer hier schon länger mitliest, der weiß, dass ich etwas für die Buchkunst übrig habe und das auch immer wieder in meinen Rezensionen thematisiere. Über die Liebe zu schönen Büchern möchte ich hier ein wenig schreiben, denn ich glaube, dass es vielen von euch nicht anders geht. Wenn ich also nach neuen Büchern suche, dann liegt erst einmal die große Schwierigkeit darin, eines zu finden, das einen wirklich anspricht und schon vom Klappentext mich wirklich anlockt. Da gibt es kein Patentrezept, denn das ist ja auch immer abhängig von der Stimmung und dem literarischen Fokus, den man sich aktuell gesetzt hat und auf den ich dann auch am meisten Lust habe.
Allerdings ist das nur die halbe Miete. Denn ich hab schon immer den Anspruch gehabt, eine Geschichte in einem schönen Rahmen präsentiert zu bekommen. Einen durchgelutschten, abgegriffenen Lappen von der Bibliothek weckt in mir einfach keine Leselust und vergilbte und ranzige Seiten wohnt wenig Anziehendes inne. Ich bin nun kein reicher Snob, der nur von goldenen Tellern isst, aber bei Bücher kann ich einfach nicht anders, da muss es idealerweise ein sauberes, neues und gebundenes Buch sein. Idealerweise mit weißen Seiten und fein gewählter Schriftart, einem schönen Leineneinband und einem festen Schutzumschlag oder Schuber. Dazu noch eine ansprechende und kunstvolle Gestaltung des Covers.
Bücher, bei denen sowohl der Inhalt, als auch das äußere Erscheinungsbild herausragend sind, kommen nicht so oft vor und sind schwer zu finden. Einen sehr schönen Blog, der sich auf schöne Bücher spezialisiert hat, ist der von Charlotte. Die Stiftung Buchkunst, die jährlich die schönsten Bücher kürt, gibt es ebenfalls und ist eine ganz interessante Quelle für besonders gelungene Bücher. Die Büchergilde kennen wahrscheinlich auch sehr viele von euch und hat sich ebenfalls darauf spezialisiert Bücher als besonders edle Auflage heraus zu bringen, allerdings aus meiner Sicht nur mit mäßigem Erfolg: Die Gestaltung konnte mich bisher nicht überzeugen (mit Ausnahme von Über Bord von Rudyard Kipling und Das hündische Herz von Michail Bulgakow), aber das ist natürlich auch immer eine Frage des Geschmacks. Auf den Blog Elementares Lesen von Petra sind auch immer wieder sehr schöne Ausgaben von Sachbücher zu finden und sollte hier nicht unerwähnt bleiben. Kathrin von Phantásiereisen stellt ebenfalls immer sehr schöne Bücher vor, beispielsweise von dem französischen Illustrator Benjamin Lacombe, oder auch englischsprachige Prunkausgaben von Klassikern.
Darüber hinaus gibt es einige Verlage, die sich sehr gut darauf verstehen sehr schöne Bücher zu gestalten. So bin ich sehr von der Schuber Reihe des Mare Verlags, und auch von den Klassiker-Neuauflagen vom Hanser Verlag begeistert. Aber es gibt auch zahlreiche einzelne Bücher, die manchmal wie kleine Kunstwerke erscheinen. Beispielsweise Alice im Wunderland, illustriert von Floor Rieder oder Die Zukunft des Mars von Georg Klein. Wer durch meinen Blog stöbert, wird noch mehr sehr schöne Bücher finden. Allen voran das mittlerweile recht bekannte S. – Das Schiff des Theseus von J. J. Abrams und Doug Dorst.
Mit dem Bereich Graphic Novel habe ich bisher noch nicht ausreichen beschäftigt und will das noch nachholen. Für Bildbände habe ich etwas über, nicht nur was Fotografie betrifft. Grundsätzlich finde ich es allerdings recht schwer, richtig schöne Bücher zu finden. Natürlich ist klar, dass ich meine Literatur nun nicht ausschließlich nach Optik aussuche. So schätze ich die Taschenbücher des dtv Verlags, die nach einmaligen Lesen doch schnell ziemlich zerlesen aussehen oder die Bücher vom Diogenes Verlag, die abgesehen vom Schutzumschlag sehr ansprechend sind. So richtig kunstvoll und mit viel Hingabe gestaltete Bücher sind aber schwierig zu finden und bekommen bei mir dann doch immer den Vorzug. Bei Klassiker nutze ich auch oft die Möglichkeit auf die schönen Manesse Bändchen zurückzugreifen, über die ich auch schon öfters geschrieben habe.
Was ich ebenfalls sehr schätze, sind gelungene und schöne Illustrationen. Zusammen mit einer sauberen Umsetzung kann das ein Buch sehr bereichern. Ich denke da an die Zeichnungen von Michael Whelan, der für die Osten Ard Saga von Tad Williams die erste Auflage illustriert hat. Wie er auf seiner Seite berichtet, wird er auch die Fortsetzung der Osten Ard Reihe wieder künstlerisch begleiten und wenn ich daran denke, mit wie viel Feingefühl er es geschafft hat, die Stimmung, die Natur, den Winter und die Charaktere aus dem Buch in eine visuelle Form zu übertragen, dann freue ich mich noch mehr auf die Fortsetzung.
Die deutschsprachige Neuauflage der Osten Ard Reihe hat schließlich der türkische Künstler Kerem Beyit gestaltet und auch hier werden die Bücher sehr aufgewertet. Ich liebe kunstvolle Zeichnungen, insbesondere auch die Artwork zu Spielen, die eine Disziplin für sich sind, wenn man sieht, dass die Künstler mit Zeichentablets und Photoshop und einer ganz großen Begabung aus dem Nichts wundervolle Bilder erschaffen. Einige schöne Bilder findet ihr in meinen Favoriten auf deviantart.com, aber auch auf CGSociety und auf einigen weiteren Seiten kann man einen Einblick in diese Szene bekommen. Ein interessantes Video, wie so ein Bild entsteht, gibt es auf YouTube.
Wie ist das bei euch? Spielt das Aussehen der Bücher eine Rolle, oder ist euch das total egal? Habt ihr wunderschöne Bücher im Schrank stehen? Wenn ja welche? Habt ihr einen richtig gelungenen Buchtipp für mich?
Ich kann deine Vorlieben sehr gut nachvollziehen aber ich werde hier mal die „Gegenseite“ vertreten. Denn für mich muss ein Buch nicht unbedingt gebunden, schön gestaltet, hochwertig verarbeitet und sauber sein. Nein, es muss nicht mal neu sein. Ein Buch kann zweierlei Geschichten erzählen. Zum einen die, die im Buch geschrieben steht und zum anderen die Geschichte, die das Buch selbst erzählt. Ich würde sogar soweit gehen dass ein neuwertiges Buch aus dem Buchladen für mich keine „Seele“ hat, es ist vor allem anderen ein Produkt. Ein Buch aus der Bücherei oder dem Antiquariat dagegen ist vielleicht schon durch viele Hände gegangen und all diese Hände haben Spuren an dem Buch hinterlassen. Bleistiftnotizen, Ex-Libris-Stempel, Namenseintragungen – all das finde ich sehr interessant.
Zugegeben war das bei mir nicht immer so. Früher habe ich viel Trivialliteratur gelesen und Bücher einfach da gekauft wo sie zu finden waren. Irgendwo im Kaufhaus, bei Amazon, usw. Gelesen habe ich schon seit ich denken kann aber „kultiviert“ habe ich das ganze erst während der letzten 2, 3 Jahre. Ich wurde sorgfältiger beim Selektieren, habe neue Quellen aufgetan und habe mich immer weiter von Stephen King und Michael Crichton entfernt, hin zu Klassikern von Autoren die schon tot waren als meine Oma geboren wurde.
Viele dieser Bücher gibt es in unzähligen Auflagen von etlichen Verlagen, vor allem weil oft das Urheberrecht abgelaufen ist und die Bücher somit von jedem nachgedruckt werden können. Das hatte für mich den Vorteil dass die Auswahl bei eBay, Booklooker und Konsorten dementsprechend groß war und ich gebrauchte Exemplare oft für 2, 3 Euro bekommen habe. Etwa 90% der Bücher die ich in den letzten Monaten gekauft habe dürften gebraucht sein und bis auf wenige Ausnahmen habe ich damit nur gute Erfahrungen gemacht. Und natürlich bekommt man auch gebraucht wunderschöne Bücher. Vor allem bekommt man aber auch Exemplare die es im Handel gar nicht mehr gibt, z.B. meine heißgeliebte Werksausgabe von Yeats aus dem Luchterhand Verlag die ich vor kurzem zu einem mehr als fairen Preis ergattern konnte.
Lieber Merowinger,
das finde ich interessant. Das was du beschreibst, habe ich bei Bücher, die vor 1900 gedruckt wurden. Da frage ich mich auch, durch welche Hände das gegangen ist, was für eine Geschichte so ein Buch hinter sich hat und es hat irgendwie etwas Nostalgisches, etwas Geheimnisvolles. Manche Bücher bekommt man einfach nicht mehr als Neuauflage und da geht es dann nicht anders als zu einem gebrauchten und alten Buch zu greifen. Ich habe ein Manesse Bändchen aus den 70er (ich blogge in Kürze darüber) und das ist einfach nur durchgelutscht und ranzig. Wer die letzten 45 Jahre das Buch gelesen hat beeinflusst mein Erlebnis und mein Vergnügen mit dem Buch eigentlich gar nicht.
Aber gebrauchte Bücher kaufe ich schon. Gerade wenn es sie nicht mehr gibt, oder auch bei Booklooker Ausgaben, die als „wie neu“ angeboten werden und tatsächlich auch immer tadellos sind. Da kann man richtig Schnäppchen machen.
Am Ende ist es immer irgendwie eine emotionale Entscheidung und eine Gefühlssache. Die Information ist ja mehr oder weniger die Gleiche, ob man nun ein Ebook, ein gebrauchtes oder ein völlig neues Buch liest.
Herzliche Grüße
Tobi
Auch neue Bücher haben eine Seele! Allerdings sollte man dieser Seele zur Seele verhelfen, wenn man mich versteht was ich damit meine!
Ich sehe das eigentlich ähnlich wie Merowinger. Also das Buch, das seine Geschichte dadurch erzählt, durch wieviele Hände es gegangen sind. Widmungen finde ich auch immer sehr interessant und frage mich immer, was das wohl für ein Mensch war, der vor mir das Buch in den Händen hatte, es evtl. von einem lieben Menschen geschenkt bekommen hat. Hinzu kommt, dass viele Bücher nicht mehr über Verlage zu bekommen sind, weil sie vergriffen sind und nicht mehr neu aufgelegt werden. [Falls hier ein „Verlagsmensch“ mitliest, sollte er dies durchaus als Kritik von mir an Verlagen auffassen :-).] Flohmärkte sind für mich deshalb immer ein Ort, wo ich gerne in Bücherkisten stöbere und oft stapelweise Bücher „abtransportiere“. Da muss man natürlich mit abgegriffenen Büchern, vergilbten Seiten und angestossenen Einbänden leben. Ich finde das nicht weiter schlimm. Allerdings sollten sie nicht zerlesen und schmutzig sein.
Ich habe mir vor Jahren einmal auf dem Flohmarkt eine Ausgabe von der Herr der Ringe gekauft. Die grünen Taschenbücher im Schuber. Leider hat der Vorbesitzer die Bücher derart gelesen, dass er den Buchrücken umgeklappt hat. Dadurch leidet natürlich der Rücken erheblich, die Seiten werden lose und das Buch bleibt nicht zugeklappt liegen. Ich war nicht in der Lage diese Bücher zu lesen, da es mir einfach keine Freude bereitet diese in meinen Händen zu halten und hat darin zu blättern.
Lieber Harald,
an dein Regal kann ich mich noch gut erinnern. Du bist ja auch immer neben der Spur unterwegs und alles andere als kommerz unterwegs. Ich finde das ja sehr cool. Aber abgesehen von ganz alten Büchern, die über 100 Jahre alt sind, stellt sich bei mir das Gefühl nicht ein, das hier viele Beschreiben und in alten Büchern finden. Es gibt einige Bücher, die man neu nicht mehr bekommt und dann geht das nicht anders. Aber da suche ich mir auch immer ein möglichst gut erhaltenes Buch.
Die Herr der Ringe Bücher vom Klett Verlag mit dem Grünen Schuber haben wir auch im Regal stehen. Aber auch neu 😉 Ein schön gestaltetes Buch hat aus meiner Sicht immer sehr viel Charakter. Vielleicht bin ich da ein bisschen unsozial, wenn ich meine Bücher nur für mich alleine will, ungern verleihe und unbedingt besitzen will. Aber irgendwie tickt ja jeder ein bisschen anders.
Liebe Grüße
Tobi
Lieber Tobi,
nein, unsozial finde ich das überhaupt nicht. Auch mir fällt es schwer Bücher zu verleihen, habe das bisher ganz selten gemacht und oft hinterher bereut. Manchmal fehlt anschliessend der Schutzumschlag oder ist beschädigt, oder es kommt sonst irgendwie verändert wieder zurück. Auch bei alten Büchern kennst Du ja deren Macken und so sollen sie auch möglichst bleiben. Das mit dem „Besitzen wollen“ kenne ich schon auch. Deshalb gehe ich z.B. auch seit vielen, vielen Jahren nicht mehr in die Leihbücherei — ein Buch, das ich gelesen habe möchte ich auch im Regal stehen haben.
Liebe Grüsse,
Harald
Übrigens: das erste aus meiner Sicht ungewöhnliche und schön gestaltete Buch, das ich in meinen Besitz nahm, ist „Die unendliche Geschichte“ von Michael Ende. Sehr schön, die wechselnde grüne und rote Schrift und die entsprechenden Illustrationen. Das hat mich schon als kleines Kind beeindruckt und insofern kann ich den Wunsch nach besonderen bzw. besonders gestalteten Exemplaren durchaus auch nachvollziehen.
Hi Harald,
oh ja, an „Die unendliche Geschichte“ kann ich mich auch erinnern, das steht auch in unserem Schrank. Die gebundene Ausgabe ist echt schick und das mit den Farben ist mir auch in Erinnerung geblieben.
Aber cool, mit der Bücherei geht es vielen so. Als Kind oder Jugendlicher ist das nicht so schlimm, aber als Erwachsener muss man mit der Zeit haushalten und da wählt man natürlich mit mehr Bedacht und will das Teil dann auch behalten. Ich hab erst unser Regal ausgemistet und obwohl ich einiges aussortiert habe, ist der Schrank immernoch prall gefüllt. Aber das macht eigentlich auch nichts 😉
Herzliche Grüße
Tobi
Hallo Tobi
Ich möchte mich dem ersten Kommentar anschließen.
Auch ich bin von der Seele eines Buches überzeugt. Jetzt gerade, da ich diesen Kommentar schreiben, habe ich die Manesse Ausgabe von Moby Dick aus dem Jahr 1944 neben mir liegen.
Dieses Buch ist schon sehr abgegriffen.
Aber die Vorstellung, dass dieses Buch schon durch viele Hände gegangen ist und über einen so langen Zeitraum den Weg zu mir gefunden hat finde ich toll. Tozdem schließen sich deine Meinung Tobi und die des Merowinger nicht aus. Denn ein Buch, das ich heute neu gekauft habe, wird vielleicht in 100 Jahren auch von jemand anderem gelesen und geliebt werden und er wird sich vielleicht die Frage über die Herkunft und wer hat es zuletzt gelesen stellen.
Gruß Rudi
Lieber Rudi,
ich hab einige ältere Manesse Ausgaben, besonders wenn es die Bücher nicht mehr neu gibt, gebe ich den Manesse Bändchen immer den Vorzug. Aber ich versuche dann immer welche zu bekommen, die möglichst wie neu aussehen. Über ein älteres Buch aus den 70ern blogge ich in Kürze, aber das Buch müffelt hat vergilbte Seiten und weckt in mir nicht die Gefühle von Nostalgie und ich kann darin auch keine eigene Seele finden. Aber vielleicht fehlt mir hier einfach die Ader dafür. Ich glaube, dass das hochgradig eine Geschmackssache ist 😉
Ich kann mir gut vorstellen, das man in 100 Jahren noch einige meiner Bücher lesen wird. Einige aber auch nicht. Beispielsweise die dtv Bücher sind schon nach einmal lesen ziemlich durchgelutscht. Aber die Hanser Klassiker mit der wertigen Fadenbindung sieht man einmal lesen bei mir nicht an.
Liebe Grüße
Tobi
Hallo Tobi,
mir geht es wie dir, ich liebe besonders schön gestaltete Bücher, würde aber auch zu gut erhaltenen gebrauchten Exemplaren greifen, wenn mir eins über den Weg läuft. Eines meiner ersten wirklich schönen Bücher war eine Büchergilden-Ausgabe von Jules Vernes „20.000 Meilen unter dem Meer“ mit den Illustrationen der Erstausgabe. Schon damals hat die Büchergilde sehr hochwertiges Papier benutzt, daher sieht das Buch nach knapp 30 Jahren immer noch wie neu aus. Ebenso die „Jahrhundert-Edition“ von Bertelsmann, die damals die großen Romane des 20. Jahrhunderts in einer sehr aufwändigen Form herausgebracht haben (Leinen, Lesebändchen, zusätzlicher durchsichtiger Umschlag sowie eine extra Fibel mit Fotos und Daten zu Autor und Werk). Meine aktuellen Lieblinge sind die „Unheimlichen Geschichten“ von Poe mit den Illustrationen von Benjamin Lacombe und die von dir erwähnte Ausgabe von Alice im Wunderland. Um die Bücher angemessen auf meinem Blog zu präsentieren fehlt mir leider noch das passende Foto-Equipment, ist aber fest eingeplant.
Habe auch noch einen Geheimtipp für dich: Die Illustratorin Kat Menschik hat mich schon mir ihren Murakami-Illustrationen begeistert. Auf der Frankfurter Buchmesse bin ich über den kleinen, aber feinen Verlag Officina Luni gestolpert, die eine wunderschön illustrierte Version von Thomas Manns „Mario und der Zauberer“ veröffentlicht haben (http://www.officinaludi.de/buecher/thomas-mann-mario-und-der-zauberer/). Auch handwerklich eine bibliophiler Schatz.
Über die letzte Veröffentlichung von Kat Menschik (Sonntag von Mario Vargas Llosa) bin ich jetzt auf die Insel-Bücherei aufmerksam geworden. Dort gibt es ja auch noch einige tolle Schätze zu entdecken…
Liebe Grüße
Thomas
Lieber Thomas,
also die Ausgabe von „20.000 Meilen unter dem Meer“, die du da erwähnst macht schon was her. Da kann ich dich verstehen. Und Lacombe macht auch großartige Bilder, den mag ich auch gerne. Gebrauchte Bücher kaufe ich schon auch, aber wie du nur, wenn sie möglichst neu aussehen. Da kann man echt gute Schnäppchen machen.
Vielen Dank für den Tipp. Also die Ausgabe von „Mario und der Zauberer“ sieht ja echt schmuck aus. Genau solche Geheimtipps suche ich.
Auf deinen Blog bin ich auch schon aufmerksam geworden. Also du kommst mal in meinen RSS Reader. Über Beiträge mit schönen Büchern und Klassikern freu ich mich auf jeden Fall!
Liebe Grüße
Tobi
Ich sehe das so wie Merowinger. Irgendwie sieht so ein neues Buch nur ungelesen schön aus, sobald man es einmal durch hat, sind schon Spuren dran. Vor allem nasche ich immer beim Lesen und so kann es passieren, dass auch mal schokoladige Fingerabdrücke dran bleiben. Das mach ich natürlich nicht bei jedem Buch, auch ich hab Bücher, die sauber bleiben sollen! Aber ich mag gebrauchte Bücher viel viel lieber, wie es Merowinger schon gesagt hat, neue Bücher haben irgendwie keine Seele. Am liebsten kaufe ich im Antiquariat, ich liebe Vintage Sachen und Bücher sind da nicht ausgenommen ! Diese neuen Bücher borgen die Leute dann auch nur ungern her und so liegen sie meistens im Regal und verstauben. Ein Buch will meiner Meinung nach aber gelesen werden, denn das ist ja sein Zweck!
Liebe Tinka,
ich bin mit meinen Büchern immer vorsichtig und schau genau darauf, dass sie nicht dreckig werden. Besonders die Bücher mit dem Dünndruckpapier ist eine glibberige Hand vom Chips-Naschen verheerend 😉 Bei den ganz schönen Ausgaben bin ich zwar nicht übertrieben vorsichtig (Bücher sind dazu da, dass man sie liest und in die Hand nimmt und dafür nutzt, wofür sie gemacht sind) aber ich behandle sie schon mit Sorgfalt.
Unsere Vorliebe ist da genau umgekehrt. An Seele mangelt es aber vielen Büchern nicht, die ich habe. So schöne, liebevoll mit viel Hingabe zum Detail gestalteten, in Fadenbindung und mit Leinen gebundenen Ausgaben sind so voller Leben und Geist und das Gefühl, dass ein solches Buch nur für mich gemacht ist und mir ganz alleine gehört lässt mich nichts vermissen. Aber ich sehe an den Antworten, dass das echt eine Geschmacksfrage ist. Wenn ich daran denke, wie mich manche ganz alte Ausgaben auf genau die Gedanken bringen, die du schilderst, dann kann ich das durchaus nachvollziehen. Bei mir ist die „Alters-Schwelle“ nur etwas höher, da muss das Buch schon ein paar Jahre mehr auf der Klappe haben 😉
Liebe Grüße und einen schönen sonnigen Sonntag
Tobi
Haha 🙂 ja ich kann deine Sichtweisen schon nachvollziehen. Sehr schön ausgedrückt! Und da hast du wohl recht, ist bestimmt eine Geschmackssache! Und ich glaube du bist einfach ein Ästhet und ich eine Nostalgikerin 🙂 wünsch dir auch einen schönen Sonntag !
Lieber Tobi,
danke für diesen Beitrag zu so einem schönen Thema! Eine tolle Idee, einmal nicht nur außergewöhnliche Bücher vorzustellen, sondern auch näher auf das Warum einzugehen! Mir hast du mit deinem Beitrag aus der Seele gesprochen, wie du dir ja sicher denken kannst.
Ursprünglich bin ich ja ein „Bibliothekskind“ – eigene Bücher hatte ich in der Kindheit kaum, stattdessen ging ich jeden Monat mit einem Stapel Bücher aus der Bibliothek nach Hause. Trotzdem (oder gerade deswegen?) leihe ich heute quasi nie Bücher aus, sondern kaufe sie lieber neu – einerseits wegen der damit verbundenen Flexibilität, andererseits gibt es zu schöne Bücher, die ich gern in meinem Regal sehen möchte. Auch liebe ich es, ein noch „jungfräuliches“ Buch in den Händen zu halten und versuche, allzu große Lesespuren zu vermeiden, weil ich das Buch gerne auch in 20 Jahren noch lesen können möchte, ohne dass es auseinanderfällt.
Wie du schon schreibst, sind hochwertige Schmuckausgaben ja leider noch nicht alltäglich und manchmal muss man lange suchen. Insgesamt habe ich aber den Eindruck, dass die Verlage zunehmend hochwertige Sonderausgaben im Fokus haben – wenn auch vorwiegend bei Klassikern. Ich bin gespannt, was sich hier noch entwickeln wird… Aktuell überlege ich, mir die neue Ausgabe (und neue Übersetzung) von Tolstois „Auferstehung“ zu gönnen, die im Herbst erscheint. Abgesehen davon träume ich noch immer von einer edlen Hardcoverausgabe von „Krieg und Frieden“.
Je länger ich hier schreibe und darüber nachdenke, desto mehr überlege ich, ob ich das Thema schöne Bücher nicht auch einmal näher auf dem Blog aufgreifen soll – dein Artikel inspiriert mich gerade…
Vielen Dank auch für die Verlinkung meines Blogs und für die weiteren Tipps! Charlottes Blog war mir noch recht unbekannt und wird auf jeden Fall künftig häufiger besucht.
Liebe Grüße
Kathrin
PS: Was Graphic Novels betrifft, ist „Habibi“ von Craig Thompson ein wirkliches Juwel – optisch und inhaltlich.
Liebe Kathrin,
du hast Deinen guten Geschmack schon öfters bewiesen und ein Beitrag über das Thema würde mich bei dir sehr interessieren. Bestimmt hast du das ein oder andere Schmuckstück im Schrank stehen. Man muss schon ganz schön suchen, um richtig schöne Ausgaben zu finden. Wobei man bei Klassiker es ganz gut hat und der Trend schöne Neuübersetzungen zu veröffentlichen sich scheinbar für die Verlage schon lohnt. Die Ausgabe von „Auferstehung“ vom Hanser Verlag, die im Herbst erscheint, habe ich schon vorbestellt. Die muss ich haben. Aber grundsätzlich könnten es noch mehr sein 😉
Liebe Grüße
Tobi
Hallo Tobi,
das ist wieder ein spannendes Thema, das du hier aufgreifst. Da du mein Blog ja kennst, weißt du, wie sehr ich schöne Buchausgaben schätze. Ich werde immer wieder bei der Naturkunden-Reihe von Matthes & Seitz fündig, die haben für mich alles, was ein besonderes Buch braucht: schöne Gestaltung, Leineneinband bei den Großformaten, tolle Illustrationen und vor allem passen Inhalt und Gestaltung hier perfekt zusammen!
Natürlich steht der Inhalt eines Buches im Vordergrund, aber ich lasse mich immer gern von ungewöhnlichen Ausgaben verführen, z.B. wenn ein Verlag eine Reihe mit Sonderausgaben herausgibt, wo die Cover besonders kreativ oder als Leinen-Ausgaben gestaltet sind. Oder wenn der Buchblock komplett gefärbt ist, die Buchstaben erhaben sind oder einfach das Material sich besonders gut anfühlt. Und natürlich ein angenehmes, nicht zu kleines Schriftbild.
Beim Aufschlagen ist mir auch der Geruch wichtig. Ein Buch sollte nicht muffig riechen, und bei Bildbänden möchte ich auch keine stinkenden Farben.
Es gibt so viele Dinge, die ein Buch zu etwas besonderem machen. Vor allem natürlich schöne Illustrationen oder Fotos. Da schlägt mein Herz wirklich höher!
Zwei fantasievoll gestaltete Romane möchte ich dir noch empfehlen:
„Die Karte meiner Träume“ von Reif Larsen und „Wilde Reise durch die Nacht“ von Walter Moers in der Eichborn-Ausgabe.
Liebe Grüße,
Petra
Ich schon lange auf der Suche nach schönen Büchern gewesen und habe diese, neben einigen Zufallsfunden, zunächst nur im englischsprachigen Bereich gefunden. So etwa die Bücher der Folio Society, der Easton Press, der Franklin Books und Barnes & Nobles. Alle diese Verlage haben in guter bis herausragender Qualität ledergebundene Bücher in ihrem Sortiment. Im deutschen Bereich hatte ich nie einen Verlag gefunden, der ebenso derart spezialisiert war wie die genannten. Empfehlen kann ich allerdings Ausgaben von Thomas Mann: Die Buddenbrooks und der Zauberberg im S. Fischer Verlag, sowie Heinrich Mann – Professor Unrat, ebenso im S. Fischer Verlag, alles Leineneinband. Alle nicht am oberen Ende der Buchkunst, aber schön anzusehen (und zu lesen natürlich). Durch diesen Blog bin ich erst auf den Mareverlag gestoßen und „Rudyard Kipling – Über Bord“ habe ich mir aufgrund der Empfehlung hier gekauft. Das Lesevergnügen kann sich durch eine gut gestaltete Ausgabe steigern, so wie es nicht erwartet hatte. Der Unterschied einen Text aus einem gelben Reclamheft zu lesen und aus einem mit Bedacht gestaltetem Buch ist in meinen Augen nicht nur ein reines ästethisches Empfinden. Ansonsten freue ich mich immer sehr auf neue Einträge, wie ein Kind, das ab und zu ein Überraschungsei bekommt.
Hier z.B. ein Review eines Buches der Easton Press: https://www.youtube.com/watch?v=T5JMt0biL8g
Die Bücher von Easton Press sehen schon sehr genial aus. Schade, dass es so etwas nicht im deutschsprachigen Raum gibt. Da würde ich schon bei einigen Ausgaben zuschlagen. Aber scheinbar ist hier der Markt zu klein. Ich kann mir vorstellen, dass es da nicht so viele gibt, die sich solche Bücher holen würden.
Ich freu mich sehr, dass dir meine Beiträge gefallen und dir die Bücher auch so viel Freude machen. Ich werd auch weiterhin auf der Suche nach schönen Büchern sein und in ein paar Tagen dürfte eine neue Prunkausgabe eintrudeln, die sehr vielversprechend ist.
Liebe Grüße
Tobi
Die Haptik eines Buches ist enorm wichtig und selbstverständlich auch das Format, der Satzspiegel, die Schrift, das Papier, die Bindung etc. Zu Format und Satzspiegel mit dem richtigen Durchschuss und den sorgfältig bearbeiteten Spatien hat der Großmeister der Typografie Jan Tschichold vor vielen Jahren schon alles gesagt, was es dazu zu sagen gibt. Es gilt nach wie vor. Leider treten solche formalen Dinge immer mehr in den Hintergrund, weil es in erster Linie um die Höhe der verkauften Auflage geht, weniger um die Qualität der „Verpackung“. Dabei gehören Form und Inhalt untrennbar zusammen, wie wir seit dem Strukturalismus wissen.
Dein Beitrag ist m.E. sehr wichtig. Nur schade, dass es so wenig Menschen gibt, die diesen Qualitätsanspruch einfordern.
Ich danke Dir sehr für Deinen Beitrag.
josch pöllath